Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963

Richtiger Schliff ! Lehrwerkstätte: Schle iferei Wir betreten einen langgestreckten Raum mit nach Norden zeigenden, tief herunterreichenden Fenstern, genau auf 18° C temperiert, vernehmen rhythmisches rauschendes Geräusch mit gleichzeitigem Aufsprühen eines Fun- kenregens und begrüßen den im Dienste schon leicht ergrauten Fachober- lehrer der Schleifereiwerkstätte. Hier geht es oft um die Herstellung von Abmessungen, bei welchen die Hundertstelmillimeter stimmen müssen und nur die Tausendstel toleriert werden kö1men. Der Schüler muß sich vollkommen auf seine Arbeit konzen- trieren, darf sich nicht ablenken lassen und muß mit Gefühl und Hingabe am Werk sein, um ein einwandfreises, maßgerechtes Werkstück fertigstellen zu können. Von einem Schüler der 3. Klasse zum anderen: gehen wir mit dem Leh- rer, der Anordnungen trifft, Ratschläge gibt, die Maschineneinstellung be- mängelt, immer darauf aus ist, daß fachlich richtig gearbeitet wird und Un- fälle vermieden werden. ,, Sie, Leichthold, bagatellisieren Sie die Arbeit nicht. Sie haben den schrägverzahnten Scheibenfräser scharf zu schleifen, aber Sie nehmen die fertiggeschliffene Schneide weg! Wie oft habe ich Ihnen, Sie Patzer, schon gesagt, daß Sie den Fräserzahn auf die Zahnauflage drücken sollen! " Wir treten zur Flachschleifmaschine, auf der ein beim Härten ver- zogenes Meßlineal gerade geschliffen und mit scharfen Kanten versehen wird . Die Magnetaufspannung hält das Stück über seine ganze Länge spiel- Schleifen eines Messerkopfes 72

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