Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963

Eine Gruppe der II M K in blauer Arbeitshose, Bluse und Mü tze is: angetreten. Jeden beschäftigt die Frage, welches Fahrzeug heute zur Repara- tur kommt. Ein Wagen mit beschädigter Vorderachse und dem entsprcd;e,:- den Blechschaden wird eingeschleppt. , Schon die fachmännisd1en Äußerungen: ,,Den hat's sauber erwischt " oder „Der schaut g'sund aus ", auch die bange Frage eines „Besorgten' : „Herr Fachlehrer, werden wir den noch hinkriegen? " zeigen, daß sofort reges Interesse für den Fall entstanden . ist. Vor Beginn der Arbeit erfolgt eine kurze Einweisung. Vorzunehmen ist: Die Untersuchung des Achsaufbaues (ob eine Verschiebung der Ad1se eingetreten ist), Messen des Radstandes, Untersuchung der Lenkung auf Sd1äden, der Felgen auf Seitenschlag und die Feststellung sonstiger sichtba- rer Schäden, besonders, ob der beschädigte Kotflügel zur Reparatur abmon- tiert werden muß. Wenn so der Umfang des Schadens festgelegt ist, be- kommt jeder Schüler einen Teil der Reparatur zugewiesen . Nun beginnt das Zerlegen Nun beginnt das Zerlegen und gleichzeitig das Fragen: ,, Wie können wir den Wagen aufheben?" ,, Wie kriegen wir die Bremstrommel herunter?" „Die Spurstange ist verbogen, darf man die richten?" ,,Das Konuslager ist rauh, kann man das noch verwenden?" Unter Anleitungen und Fragen wird die Ad1se zerlegt, gereinigt, die einzelnen Teile werden zur Begutachtung aufgelegt, beschädigte Teile aus- geschieden, eine Ersatzteilliste zu Rate gezogen, Ersatzteilnummern heraus- geschrieben. Teil~, die eine Wiederherstellung zulassen, werden repariert. Der Kotflügel ist entfernt und der Spenglerei zum „Ausbügeln" über- geben worden. Nicht nur die abmontierten Teile werden gereinigt, sondern der ganze Vorderteil, um bei aer .nachfolgenden Montage sauber arbeiten zu können . Mit all diesen Arbeiten vergehen sehr rasch die 9 Einheiten, und am Abend stellen selbst die Pessimisten fest: ,, Es · wird doch wieder ein fahr- 'bares Auto d'raus !" F. Ruckerbauet 69

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