Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963

Und jetzt wollte er es erwerben. Ich sagte, daß das möglich sei, aber erst nach dem Härten/ In seinem Gesicht standen Lichter neuen Begreifens. Ge- lernt hatte er es schon in der Hauptschule, daß Stah_l härtbar sei, aber erst jetzt hatte er, der Langleitner, es begriffen. Man läßt den Stahl weich, um ihn leicht bearbeiten zu können, und dann wird er gehärtet. Klar! Er schämt sich für das, was er da im Vorjahr probiert hat. . •• entnimmt dem elektrischen Glühofen das Probestück Jetzt im zweiten Jahr steht er in der Härterei. Da liegen in langer Rei- he Hämmer und Meißel, Durchschläge, Körner, aber auch komplizierte Schnittwerkzeuge und negativ geschnittene Prägestempel. Von letzteren weiß der Lehrer, daß sie aus extrazähhartem Stahl sind, von anderen Stücken müssen aber erst durch die Funkenprobe der Kohlenstoff und die Legierungs- bestandteile bestimmt werden. Es ist wunderbar zu sehen, wie verschieden bei den einzelnen Stählen die durch die Schleifscheibe abgetrennten Teil- chen in Farbe und Form aufglühen und niedersinken und da'bei dem geüb- ten Auge ihre Herkunft verraten. Glüh-, Härte- und Anlaßtemperatur richten sich nach der Stahlart. In dem elektrischen Glühofen, dessen Temperatur einstellbar ist, sind inzwi- schen Probestücke geglüht worden. Der schwere Verschluß geht, durch die Gegengewichte entlastet, leicht auf. Sengende Hitze strahlt dem Schüler ins Gesicht. Er trägt eine dunkle Brille. Mit langer Zange holt jed~r ein Stück heraus. Jetzt geht es ans Üben mit den Probestä'ben: Härten in Wasser, in Öl, an der Luft, Anlassen mit eigener oder fremder Wärme. An Fehlern wird gezeigt, daß das Das Rockwellprüfgerät ist unbestechlich 65

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