Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963

Die Teile Das Ganze weiß einer nicht weiter, müssen Hilfsvorrichtungen gebaut werden und wer- den leider Teile „vermurkst", wie es beim Lernen nicht anders sein kann. Viele Stahlspäne, aber auch Maschinenteile sind aus der Werkstätte hinaus aufs Schrottlager gewandert, bis alle zur Bohrmaschine nötigen Teile fertig auf der Werkbank liegen. Der Zusammen'bau brachte noch eine Reihe von Problemen für die jungen Maschinenbauer, aber der Lehrer half immer wieder weiter, und end- lich stand sie fertig da. Die Schüler der Elektrotechnik-Abteilung wurden be- auftragt, die Leitungen einzuziehen, Stecker und Schalter anzubringen, und unter lautem Hurra erwachte das Geschöpf zum Leben und mußte sofort seine Tauglichkeit beweisen. Jetzt bekam sie ein schönes Kleid aus Ham- mersehlack und dann wurde der Direktor gerufen. Er lobte den Fleiß und die Arbeit. Da im eigenen Haus fünf Tischbohrmaschinen fehlten, steUte er die Auflage einer Serie von zehn Stück in Aussicht, die 'bereits im Wege der Arbeitsvorbereitung mit gezielten Arbeitsvorgängen, aufgeteilt auf die ver- schiedenen Werkstätten, industriemäßig als Serienarbeit hergestellt werden sollen. Die von der IV. aber sind stolz: Wir sind aufs Ganze gegangen, wir haben eine Maschine entwickelt und betriebsfähig hergestellt! J. Thomayr Hart und weich Lehrwerkstätte: Härterei Der Amandus Langleitner hat es mir nachträglich gestanden: Er hatte gehört, daß die Schüler in der ersten Klasse der B. G. S. in Steyr einen Hammer feilen müssen und hat deshalb zu Hause an einem Hammer ver- sucht, wie das geht. Nachdem zwei Feilen glatt geworden waren und noch nichts 'runter ging, hat er es aufgegeben. Als er dann als „Jahrling" das Stück Stahl für den Hammer in die Hand bekam und zu feilen anhu 1 b, glaubte er eine Wunderfeile ausgefaßt zu haben, denn sie griff ganz aus- gezeichnet. Trotzdem stand ihm noch oft der Schweiß auf der Stirn, bis das Stück die in der Zeichnung angegebenen Maße und Oberflächengüte hatte. 64

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