Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963

Abwechselnd wird das Draufschlagen mit dem Vorschlaghammer geübt gemeldet und wurde zuerst auf alle Unfallmöglichkeiten aufmerksam ge- macht. (Wie man sieht, nicht immer mit Erfolg.) Gestaunt haben sie alle darüber, daß es hier so licht und schön ist und nfrht schwarz und rußig, noch mehr aber, als sie hörten, daß Schüler und Schulpersonal die Helle her- vorgezaubert haben, selbst Gerüste bauten, und sdrnbten und putzten und weißten, schließlid1 die Essen erneuerten, Wind und A'hzüge voll wirksam gestalteten. ,,Es ist jetzt eure Aufgabe, stets besorgt zu bleiben, daß die Feuer richtig geschürt werden, daß nie frische Kohle in die Mitte gelegt wird, weil dann keine Luft mehr durd1Ziehen kann und schwarzer Rauch und Ruß die Schmiede erfüllt". An jeder Esse stehen zwei Schüler, die gern mit- einander arbeiten wollen und sid1 als Paar freiwillig meldeten. Die erste Übung wird vorgezeigt. Ein Rundstab ist auf Quadratstahl mit 16 mm Kantenlänge zu strecken. Wo steht man am Amboß, wie führt man den Hammer? Der HandJ1ammerstiel muß immer im rechten Winkel zur Werkstücklänge liegen, sonst trifft beim Danebenschlagen der Hammer durch den Rückschlag ins Gesicht. Das Übungsstück soll eine hellgel'he Glüh- farbe (1300° C) haben. Wenn die Sterndl spritzen, dann ist der Stahl schon verbrannt. Jetzt wird fleißig geübt. Bis Temperatur und Sd1lag so rid1tig getroffen werden, daß glatte Oberflächen mit der vorgegebenen Abmessung entstehen, muß zwei- oder dreimal bego1men werden. Dabei erlahmen fast die Kräfte, die zarte Haut gibt nach, einer greift das 'blauwarme Stück an. Damit sich jeder etwas ausruhen kann, wird abwechselnd das Drauf- schlagen mit dem Vorschlaghammer geübt. Der eine hält, der andere schlägt. 60

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