Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963

mäßen Aufbau zurLickzuführen sind. Nachdem das Filter für 150 Hz und die Zuleitungen abgeschirmt und der Eingang des X-Verstärkers niederohmiger gemacht wurde, verschwinden die Kurvenzüge D und C. Erst durd1 die richtige Deutung des Bildes war es möglich, die beiden Fehler zu beheben und die gewünschte Messung durchzuführen. Die Scheu vor dem elektronischen Meßgerät ist dem Schüler genommen. P. K11isd1/rn Der Blick in den inneren Aufbau der Materie Chemisdte Meßübu11ge11 Samstag ist es, der Tag, an dem man immer gewärtig ist, daß einer der Absolventen an seinem freien Tag kommt, um Hände zu schütteln und von seinen Erfolgen und seinem Aufstieg zu erzählen. Ich trete soeben im Erdgeschoß aus dem chemischen Laboratorium, da schwingt die Spieltür, und schon sieht und begrüßt midi Herr Becher aus dem Maturajahrgang 1958. Ich erkenne ihn gleich wieder, denn er war ein eifriger Schüler im chemischen Praktikum. Er fängt auch gleich zu, erzählen an, wie gut es ihm ginge. Er sei in einer Kraftfahrzeughandlung mit großer Reparaturwerkstätte, Tankstelle usw. beschäftigt und habe die Aufmerksamkeit der Geschäftslei- tung auf sich gezogen, da er sich bereit erklärte, neben seiner sonstigen Tätigkeit die Untersuchung von Treibstoffen und Schmiermitteln, Dichtungs- material usw. in dem vorhandenen kleinen Betriebslabor zu übernehmen. „Ich habe es als Maschinenfogenieur gewagt, da wir hier in der Schule die Methoden kennengelernt haben, mit welchen man an eine chemisdie Un- tersuchung herangeht. Es ist mir gelungen, die erwarteten praktisch notwen- digen Aufschlüsse zu geben, und jetzt bin idi in vorgerückter Position. " Idi beglückwünsdie ihn. Der ehemalige Sdiüler ergeht sidi in Erinnerungen. ,,Herr Professor haben sich gelegentlidi beklagt, daß in der Sdiule die Ein- richtungen nidit ausreichen, um die rein praktisdie Methode der Chemie an- zuwenden, und daß Sie bei der älteren Labortedinik bleiben müßten. Bei uns im Betrieb geht's aud1 11id1t so modern zu. Aber mit viel Phantasie und etwas Kombinationsgabe kommt man erstaunlidi weit. Sparen ist widitig und Geduld so nötig. Das haben wir bei Ihnen gelernt. Die versdii~densten Dinge haben wir damals in den Meßübungen besprodien und gleidi Proben gemadit. Immer nur geringe Substanzmengen durften wir nehmen, um Ana- lytik zu betreiben, und sind dabei von selbst auf die klassischen Mikro- methoden gekommen. Sie erinnern sid1, wir haben Sdiillingstücke, korrodierte Metallteile analysiert. Das ging sdion weit über den Rahmen der üblidien Untersudiungen im Schullaboratorium hinaus. Wie widitig der Gebraudi der Präzisionswaage ist, haben wir gesehen, z. B. beim Einwägen der Münzen. Da gab es erstaunlidie Gewichtsuntersdiiede. Wenn id1 jetzt Testpapiere braudie, bin idi nidit in Verlegenheit, haben wir dod1 bei Ihnen, Herr Professor, Indikator-Reagenz- und Oberflächenpapiere herstellen müssen und haben einmal sogar Reagenzpapier für anorganisdie Kationen fertiggebradit. Der Sdirey hat einmal Mineralwasser in Originalflasdien mitgebradit und 48

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