Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963

Meßübungen Das elektrische Laboratorium der Schule ist nid1t Forschungsstätte und nicht Ort für Erfindungen; es ist aber unersetzlich in seinem Vermögen, den Sd1ülern Ersd1einungen und Gesetze der Elektrotedmik, die durd1 den Theorieunterricht allein schwierig begriffen werden, augenfällig zu zeigen, Elektrotechnik zu erleben und aus dem Versuch bestätigt zu sehen. Erlebtes aber wird leicht behalten. 0 . Clrnrvat Logik allein reicht nicht aus! Grundlagen der Hochfrequenztechni k Das Wissensgut, das die Sd1üler in den berufsbildenden Schulen emp- fangen, zielt in allem auf die Anwendung im Leben und Beruf ab . Auch sd1on bei den Grundlagen ergeben sich Fragen der Anwendung auf die Praxis . Ein Schüler der 2. Klasse findet es auf Grund des bisher durd1genom- menen Stoffes unlogisch, daß in Steyr nach Einbrud1 der Dämmerung das Erste Programm des Österr. Rundfunks, das vom nahegelegenen Freinbergsen- der ausgestrahlt wird, schlecht und durch einen weit entfernten Sender der Ostzone gestört empfangen wird, und bittet um eine Erklärung. Der Lehrer weist auf die verhältnismäßig kleine Sendeleistung des Ortssenders hin und auf die Tatsache - die dem Schüler schon bekannt sei -, daß nad1 den Ausbreitungseigenschaften elektromagnetischer Wellen im Mittelwellenband am Abend die Raumwellen eines ostzonalen Senders, welcher auf der glei- chen Frequenz wie der Freinbergsender arbeitet, fast gleim stark wie von diesem einfallen. Die Ersmeinung wird verstärkt, wenn der Standort des Empfängers in einer Bodensenke liegt, was 'bei den nal1e der Enns und der Steyr liegenden Teilen der Stadt zutrifft. Steyr könne also leider dem Stör- sender nimt entgehen. Das sieht der Smüler nimt ein und meint, man könnte doch den bei- den Sendern verschiedene Frequenzen zuteil. Daß das im Mittelwel- lenbereim nimt mehr möglich ist, ergibt sich aus dem Umstand, daß in jedem Wellenbereid1 (hier Mittelwelle) nur ein gewisses Frequenzband zur Verfü- gung steht. Zur Übermittlung von Namrimten in h a I t e n benötigt nämlid1 jeder Sender für die Modulation eine entspremende Frequenzbreite. Liegt 44

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