Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963

war es möglich geworden, elektrische Energie auf größere Entfernung wirt- schaftlich weiterzuleiten. Angeregt durch die Versuche von Ferraris und Tesla schuf Dolivo-Dobrowolsky im Jahre 1889 den ersten brauchbaren Wechselstrom-Asynchronmotor mit Käfigläufer. Immer mußte das Betriebs- verhalten der Maschinen im Laboratorium geprüft werden. Der Umstand, daß die Energie dem Elektromotor einfach durch ein flexibles Kabel zuge- führt wird, machte ihn so rasch beliebt; zuerst in den Werkstätten, jetzt auch im Büro, im Haushalt, überall. Unzählige Versuche waren für die pas- sende Form, Ausführung, Schaltung, Sicherung und Schutz erforderlich. Nicht weniger wichtig war und ist die Versuchsarbeit bei der Verwen- dung elektrischer Energie für Beleuchtungszwecke. Von der Kohlenfaden- lampe zur Wolframglühlampe, von der Bogenlampe zur Leuchtröhre führten unzählige Versuche und werden immer noch weitergeführt. Schaltübungen Auch jeder Schüler unserer Anstalt, ob Elektrotechniker oder Maschi- nenbauer, muß die Arbeit im Laboratorium kennenlernen. Es ist für ihn allerdings nicht mehr „freie Forschung" wie seinerzeit zu Hause, sondern streng geregelte Versuchsarbeit. Im ersten der drei Laboratoriumsräume werden die grundlegenden Messungen, Widerstandsbestimmungen auf ver- schiedene Art, Leistungsmessungen und Eichung elektrischer Meßinstrumente und Zähler gemacht. Im zweiten Raum werden elektrische Maschinen untersucht; die inneren und äußeren Charakteristiken von Gleichstrom- generatoren und -motoren werden gemessen, Drehstromtransformatoren im Leerlauf und bei verschiedenen Belastungen untersucht, Asynchronmotoren gebremst und Synchronmaschinen auf ihr betriebliches Verhalte11i untersucht. Der dritte Raum dient lid1ttechnischen Messungen. Hier werden Lichtvertei- lungskurven elektrischer Lichtquellen und Leuchten aufgenommen, um daraus den Lichtstrom und den Wirkungsgrad der Leuchte zu bestimmen. 43

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