Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963
schwierige Kapitel folgen, die alle verstanden und gelernt werden müssen, ehe von einem Abschluß der Ausbildung die Rede sein kann. An erster Stelle kommen die elektrischen Maschinen, betrieben als Ge- neratoren oder als Motoren, mit all ihren verschiedenen Schaltungsarten und Eigenschaften. Es folgen Wirkungsweise und Anwendung der elektrischen Ge- räte. Das Steuern und Regeln der motorischen Antriebe ist im Zeitalter' der Automatisierung ein Kapitel, das keinem Elektriker mehr fremd sein darf. Ein kleiner Ausflug in die Autoelektrik schafft die Grundlage für einen späteren Beruf. Die Zahl der Wasser- und Wärmekraftwerke nimmt mit der. Steigerung des Energiebedarfes zu . Ein jeder Anlageteil muß entsprechend geschützt und gesichert sein, denn eine Störung bedeutet nicht nur Stromunterbrechung. sondern auch unter Umständen höchste Lebens- ·oder Feuersgefahr und finan- zielle Verluste. Deshalb muß ein angehender Kraftwerksmonteur mit dem Aufbau und der Wirkungsweise der Schutzeinrichtungen vertraut sein. Die Ausführung von Freileitungen erfordert nicht nur gute handwerkliche Arbeit, sondern auch viel Überlegung und die Kenntnis der entsprechenden Vor- schriften. Ein längeres Verweilen bei diesem wichtigen Kapitel ist nur zu berechtigt. Eine gute Übersicht über den Betrieb eines Kraftwerkes und das rasche Auffinden eines entstandenen Fehlers gestatten die Schaltpläne und die Kenntnis der Schaltanlage. Es gibt keinen Betrieb, der dem Absolventen bange machen könnte, wenn er die soeben skizzierte Ausbildung genossen hat. Ob Betriebselektriker, Installations- oder Kraftwerksmonteur, ob im Maschinenhaus, in der Schalt- warte, im Umspannwerk oder auf der Leitungstrasse, überall wird sich der fleißige Absolvent durch sein Wissen und Können sein Brot verdienen und sich als Meister vollenden; es wird in der von ihm betreuten Anlage immer Ordnung sein; er sichert die Produktion. · 0. Clrnrvat Laboratoriumsarbeit für jeden wichtig! Elektrotechnisches Laboratorium Es gibt wahrscheinlich keinen unter unseren Schülern, der nicht schon sehr frühzeitig „Elektrotechniker " sein wollte und an Schaltern und Steckern, am Bügeleisen der Mutter oder an den elektrischen Einrichtungen in Vaters Auto seine ersten elektrotechnischen Versuche mit mehr oder weniger Erfolg gemacht hätte und dabei sicher Erfahrungen sammelte. Auch reife Leute können auf das Experiment nicht verzichten. Hätten sich die alten Griechen, denen die Elektrizität bereits bekannt war, zum Experiment entschlossen, die Geschichte des Altertums hätte andere Züge erhalten. Im Jahre 1866 erfand Siemens den Trommelanker, und damit nahm die Erzeugung von Gleichstrom einen großen Aufschwung. Als im Jahre 18 8 5" den Ingenieuren Deri, Blathy und Zipernovsky der Firma Ganz in Budapest die praktische Verwirklichung der Transformation des Wechselstromes gelang, 42
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