Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963

Kaplan - Turbinen - Laufrad Ennskraftwerk Losenstein ausging, einen immer größeren Austrittsdurchmesser geben, die Eintrittskante immer mehr zurückfallen lassen, bis schließlich der weite Außenkranz über- flüssig wurde und das Flügelrad geboren war. Um die Reibung zu verrin- gern, wurde die große Schaufelzahl rigoros auf 3 bis 5 heruntergesetzt. Um bei Teillasten einen guten Wirkungsgrad zu erzielen, mußten Lage und Durchflußöffnungen der Flügel der Strömungsrichtung und der Wassermenge angepaßt werden, d. h. sie mußten drehbar sein. Der Techniker Kaplan löste die Aufgabe, die Laufschaufeln während des Betriebes durch Einwirkung eines Drehzahlreglers von außen zu hewegen. Da das Wasser aus dem Laufrad mit großer Geschwindigkeit austritt, mußte diese, um Verluste zu vermei- den, durch ein Saugrohr verlangsamt werden. Hattei Kaplan für seine Ver- suche viele Hunderte von Modell-Laufrädern gebaut, so erforderte die Auf- findung der richtigen Saugrohrfonn noch mehr. Und als sie schließlich ge- funden war, da hatte das Rohr gegen alle Gewohnheit an der Umlenkungs- stelle eine scharfe Ecke, und so ist es geblieben, trotz dem Hohngeläd1ter, das es damals hervorgerufen hatte. Es ist einzusehen, daß das Zusammen- spiel der Leit- und Laufschaufel-Regulierung, die richtige Höhenlage des Lauf- rades, die Länge des Saugrohres usw. für die volle Wirkung der Turbine notwendig war, daß das stark beanspruchte Material korrodierte, und daher anfangs Mißerfolge unvermeidlich waren, die von den Gegnern ausgenützt wurden und es schwierig machten, neue Abnehmer zu finden, die ihr Geld für eine ungewisse Sache aufwenden sollten. Wahrlich ein harter Kampf und ein schwerer Sieg! Darum soll euch nicht nur der Stolz auf euren Landsmann, der der Welt ein großes Geistesgeschenk gemacht hat, erfüllen, ihr sollt von 35

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