Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963

Wie stehts mit dem Wirkungsgrad? Warum baut man heute solche Motoren nicht mehr? Begriffe wie „Kreisprozeß" und „thermischer Wir- kungsgrad" tauchen auf. Am eindrucksvollsten ist die gewonnene Erfahrung, daß von der arbeitenden Luft die Wänne in Sekundenbrud1teilen aufgenom- men und wieder a'bgegeben werden kann, eine Folge der geringen spezifi- schen Wärme bei Gasen. Nod1mals muß das Maschinchen laufen. Das Klingelzeichen macht der Sache ein Ende. ,,Was? Sd1on Pause?" H. Faatz Das Stahlwunder Mechanische Technologi e Ich hatte in den vergangenen Unterrichtsstunden in der ersten Klasse die Werkzeugstähle, ihre Herstellung, Eigenschaften und Verwendung durd1- genommen und war daher etwas erstaunt, daß der Schüler Pfragner wissen wollte: ,,Kann man einen Fräser aus Werkzeugstahl mit einem Fräser aus dem gleid1en Material durch Fräsen herstellen?" Eigentlich hätte er nad1 dem letzthin Gehörten diese Frage nicht stellen dürfen, und ich hätte ihn darauf verweisen können. Aber id1 sah ein, daß es besser war, im Rahmen einer kurzen Wiederholung die ganze Klasse auf die Antwort hinzuführen und dabei ihre Gedanken zu ordnen. Es ist bestimmt keine leichte Aufgabe, die Vierzehnjährigen in die Technologie der Metalle einzuführen. Besonders die Wandlungen, die das Eisen durch sehr geringfügige Änderungen seines Kohlenstoffgehaltes er- fährt und die damit stark wechselnden Eigenschaften, Verwendungen und Bezeidmungen sind schwer zu merken. Da die Schüler außerdem wegen der vielen Schulstunden wenig Freizeit ha'ben und somit wenig Möglich- keit zur Wiederholung des in der Schule Gelernten, fand ich es umso angezeigter, es jetzt zu tun. Ich begann also: ,,Ja, das Wunder, daß der gleiche Stahl imstande ist, sich selbst zu be- arbeiten, ist Tatsache. Sehen wir zu, wie das Wunder bewirkt wird. Welche Arbeit verrichtet ein Fräser?" ,,Er hebt Späne ab." ,,Etwas genauer bitte! Wieso kan111 er Späne abheben?" ,,Jeder Fräserzahn muß sich in die Oberfläche des Werkstückes ein- graben." „Dieses Eindringen scheint mir schwierig, wenn der Fräserzahn nicht eine ganz bestimmte Eigenschaft hat. Welche?" ,,Er muß härter sein als das Arbeitsstück." ,,Genügt es, wenn er' etwas härter ist?" ,, Nein, denn er würde sich sehr schnell abnützen. " „Das wäre wirtschaftlich nicht tragbar. Welche Eigenschaft muß der Fräser demnach noch besitzen?" ,,Er muß verschleißfest sein!" 30 ,,Wie erhält man die Verschleißfestigkcit?" ,,Man macht ihn sehr hart durch Härten."

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