Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963

Aus einer jungen afrikanischen Republik kommt ein Schreiben. Dort bewirbt sich ein ehemaliger Schüler unserer Anstalt um eine Stellung. Die Behörden des Landes bitten um verschiedene Aufschlüsse über die Person, den Charakter, die Fähigkeiten und den Ausbildungsgrad des Bewerbers. Diesmal muß aus der Muttersprache in die Fremdsprache übertragen wer- den. Das ist schwierig, wenn der Text idiomatische Färbung haben solL Aber wir dürfen uns als Angehörige eines alten Kulturvolkes bei den staat- lichen Stellen einer afrikanischen Nation nicht blamieren. Ein anderes Mal wendet sich eine Studienorganisation aus London an die Direktion unserer Schule. Man will die Ausbildungsmethoden und die Prüfungsnormen der technisch-gewerblichen Lehranstalten aller europäischen Länder kennenlernen. Man bittet um Angaben üiJer die österreichischen Verhältnisse auf diesem Gebiet. Das Neueste aus dem Bereich der naturwissenschaftlich-technischen For- schung tritt unseren jungen Technikern in Form von fremdsprachlichen Auf- sätzen und Bildertexten vor Augen. Wöchentlich wechseln die Ausschnitte aus Fachzeitschriften und illustrierten Publikationen der internationalen Fachwelt an den Anschlagbrettern. Von ihnen gehen dauernd Impulse aus, die das Interesse für die großen Leistungen .der Gegenwart wecken. Unsere Schüler sollen keine Sprachgelehrten werden, sie sollen aber wissen, welchen praktischen Wert die Kenntnis einer !bedeutenden Welt- sprache für den Techniker von heute hat. Und diesen lebendigen Ansd1au- ungsunterrid1t bekommen sie aus den besmriebenen und vielen anderen Beispielen. A. Nagl Produziert der Österreicher wenig? Wirtschaftsgeographie Es war am Beginn der Turnstunde, als mich die Schüler etwas ver- bittert darauf aufmerksam mamten, daß unsere Schule auch heuer wieder, trotz ehrlicher Anstrengungen, an .. .. . ter Stelle unter jenen Schulen zu finden sei, die sich lJemühen, die meisten Sportabzeichen zu erringen. Ich konnte ihren Unmut verstehen, denn es hatte sicli wirklich jeder nach Kräf- ten bemüht, diese scliöne Auszeichnung zu erkämpfen. 16

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