Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963

Organisation der Anstalt nach dem Schulorganisationsgesetz 1962 Höhere Lehranstalt für Maschinenbau, Motoren~ und Kraftfahrzeugbau Seit Herbst 1948 bestehen in Steyr zwei Höhere Abteilungen, an denen die Schüler in je fünf Jahrgängen im allgemeinen Maschinenbau mit beson- derer Betonung des Motorenbaues sowie des Kraftfahrzeug- bzw. Landma- schinenbaues ausgebildet werden. Im Juni 1953 legten die ersten Absolventen dieser beiden Abteilungen die Reifeprüfung ab. Besonders die „Kfz-Abteilung" s cheint a uf die Jugend eine große An- ziehungskraft auszuüben. Die Ursache hiefi.ir liegt in der faszinierenden Wir- kung, die das Auto auf die meisten Menschen, speziell auf Jugendliche, aus- übt. Sich mit möglichst großer Geschwindigkeit mühelos fortbewegen zu können ist der Wunschtraum der Jüngeren, ihren Lebensstandard der Um- welt mit einem großen Wagen zu dokumentieren oft das Ziel der Älteren. Es kann aber nicht oft genug betont werden, daß das Interesse eines Schülers für das Auto an sich noch keineswegs auch seine Eignung für eine erfolgreiche Absolvierung der Höheren A'bteilung, ja nicht einmal sein tech- nisches Interesse oder gar seine Begabung unter Beweis stellt. Es genügt auch keineswegs der Wunsch, ein Reifezeugnis zu erlangen und sich später einmal „Ingenieur " nennen zu dürfen. Für einen Aufnahmewerber (der alo die Hauptschule oder die Unter- stufe einer Mittelschule glücklich hinter sich gebracht hat) sind gute Noten besonders in den Gegenständen Mathematik, Geometrisches Zeichnen und Naturlehre wichtig, denn diese lassen schon wesentlich besser auf die Eig- nung für den Beruf eines Technikers schließen. Man erwartet von einem neu eintretenden Schüler, daß er, entsprechend erzogen, sich den für ihn neuen Verhältnissen in der Schule bald anzupassen in der Lage ist und sich aud1 bereits eine gewisse Konzentrations- und Lernfähigkeit angeeignet hat . Von den 46 Unterrichtsstunden in der Woche entfällt im I. Jahrgang mehr als die Hälfte auf den theoretischen Unterricht, im III. bis V. Jahrgang sogar wesentlich mehr . Die an den Schüler gestellten Anforderungen sind daher keineswegs leicht. Er muß in der Lage sein, bereits in diesen Unterrichts- 157

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