Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963

das Gewerbe der Messerschmiede war anerkannt, die Werkstätte sd1on da- mals , so wie heute, produktiv, doch litt die ~chule schwer unter zu geringer Dotierung und unter der ungünstigen Unterbringung. Im zähen Kampf er- reichte der Direktor für seine aufblühende Schule endlich! den Bau eines ei- genen neuen Sdmlgebäudes in der -Schwimmschulstraße (heute Handels- akademie) . Im Herbst 1883 wurde die „K. K. Vereinigte Fachschule und Ver s uchs ans t a 1 t f ü r Eisen - und St a h 1 b e a r bei tun g" mit dreijähri gem Bildungsgang eröffnet; eine Blütezeit der Schule begann. Die Ausbildung von Werkzeugschlossern nahm zu, das Gravieren und Ziselieren wurde Lehrgegenstand, Kurse für Kesselheizer und Dampfmasd1inenwärter wurden eingerichtet, doch verhinderten Raum- und Geldmangel di e Bildung eine r Elektroabteilung und den Aufstieg zur Staatsgewerbeschule. Der Erste Weltkrieg 1914-1918 brachte der Schule den Verlust vieler Schüler und Lehrer und sd1werste Sorge um ihren Weiterbestand . Der Zu - sammenbrud1 der Monarchi e aber bescherte ihr ein neues Schulgebäude un·d gab ihr damit neuen Auftrieb. Den zielstrebigen Bemühungen ·des Direktors gelang es, dfo nach Auflösung des Heeres freigewordene Jägerkaserne in der Vorstadt für die Anstalt zugewiesen zu erhalten und den Umbau zu bewerkstelligen. Im Dezember 1920 wurde der Unterricht in der „Bundes 1 ehr an .- s t alt für Eisen- und Stahlbearbeitung' und für Elektro- t e c 'h n i k" in der Schlüsselhofgasse aufgenommen. Lang gesteckte Ziele waren erreid1t: erweiterte Räume · und erweiterte Ausbildung.' Eine Fachsdmle für Elektroted111i k, ein e Fad1schule für künstlerischen Stahlschnitt, technische Abendkurse, eine fad1lid1e Fortbildungsschule und ein Schülerinternat wur- den geführt. Die Sorge um di e Errid1tung einer Höheren Staatsgewerbeschu le blieb, doch befaßte sich di e Schule damals das erste Mal. wenn auch nur kursmäßig, mit der Ausbildung von Kraftfahrzeugmechanikern. Trotz der Krisenzeit gela1ig dem Direktor 193 8 der Anbau eines gro- ßen Werkstättengebäudes (A2) an die Nordseite des Schulhauptgebäudes (A1) , wodurch die Möglichkeit geschaffen wa r, di e Zahl der Abteilun·gen zt1 er- höhen. Doch dazu kam es damals nicht mehr . Der Anschluß an das Deutsche Reich und der darauffolgende zweite Weltkrieg bradite die Schule, die 1942 Ingen ieurschule mi t acht ·Semestern für Kraftfahrzeugbau geworden war. an den Rand des Abgrund es. Gegen Ende des Kri eges wurden Schüler und Lehrer dienstverpflid1tet, di e Maschi - nen weggeschafft und in den Tagen der Auflösung die Schule ·ausgeplündert , die Kataloge verbrannt - - - - Dod1 wie Phöbus aus der Asche erhob sich die Schule unter der Leitung des wieder an seinen Platz zurückbernfenen früheren -Direktors. Tm Septem- ber 1945' begann der Unterricht an, d·er Techn . Gewerblichen B u n- des fach s c h u 1 e. Neben der auslaufenden Ingeni eurschule wurde noch 1945' die Fachschule für Hochfrequenz- und Rundfunktech nik gegründet, die bis heute die einzige Fachschule dieser Art geblieben ist. 1946 folgte die 118

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