Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963

tes. 111 Oberösterreich mit der großen· Jndustrie des Landes aufnehme,;, läßt viele Auswärtige im land bleiben. Es ist daher nur zu verständlid1, daß der Verein seit Anbeginn se in Augenmerk vorzüglich dem Internat zuwendet. Am vordringlichsten war im- mer die Raumbesd1affung. War es zuerst nur im: halben 2. Stockwerk unter- ge'bracht, so mußte ihm dieses bald zur Gänze überlassen werden. Zu ebener Erde erhielt es noch eine Küche, die Wirtschaftskanzlei , ein Personalzimmer und drei Magazine, im Halbstock ein Kleidergelaß zugestanden. Einige Jahre "'ar westlich der Schule eine große Baracke mit Zentralheizung als Über- gangs lösung im Betrieb, die der Verein auf sei ne Kosten hatte aufstellen lassen. Eine stete Sorge bildet die Betreuung der Zöglinge. Der Verein konnte anfangs eine genügende Zahl vori Lehrern der eigenen Anstalt unter der Leitung des Direktors für die harte und verantwortungsvolle Tätigkeit als Kameradschaftspräfekten gewinnen . Leider wurden sie durch steuerlid1e Maß - nahmen verscheud1t, da ihr sauer verdientes Honorar ihrem Lehrergehalt zug.!- schlagen und gemeinsam versteuert wurde. Die Steuerprogression versd11 ang soviel, daß alle Lehrer vom Internatsdienst zurücktraten und der Verein schulfremde vollbeschäftigte Präfekten aufnehmen mußte. Der Übergang war schwierig und nicht ohne schwere Rückschläge. Hingegen nahm die Ausgestaltung der Einrid1tung einen durchaus be- friedigenden Verlauf. Beschafft wurden weiße Stahlrohrdoppelbetten mit Drahteinsatz, dazu die komplette Bettwäsche, die kostenlos für den Zögling gereini gt wird, harte Böden in allen Räumen, Zentralh eizu ng, Musikzimmer, Spielzimmer und Gardero ben . Di e Küch e erhielt eine Reihe von Küchen111a- sd1inen, einen elektrisd1en Backofen, Kippbratpfannen usw. Was nicht geändert werden konnte, war der Umstand, daß fünf Lehr- säle der Sdmle zur Einnahme der Mahlzeiten und 10 Lehrsäle für das Früh- und Abendstudium mitbenutzt werden. Hier wird erst eine Änderung ein- treten, 1 bis das neue Internat in Betrieb genommen werden kann , über dessen Entstehung an anderer Stelle berichtet wird. Ist sd1on in dem Umstand, daß die Schule dem Internat in der Bewältigung der Raumnot gerne entgegenkommt, weil das Internat der Schule 50 Prozent der Schüler bringt, das Prinzip der gegenseitigen Hilfe gru ndlegend verkör- pert, so findet man es noch in einer ganzen Reihe von Hilfseinrichtungen wieder, di€1 der „Verein" zum Wohl der Zöglinge gesdrnffen hat . Bedürftigen wird durch ansehnliche Stipendien das ganze Jahr hindurch geholfen. Anläßlich der Schikurse und der Wienwoche werden Unterstützun- gen gegeben, teils in Ausrüstung, teils in Geld. Externe Schüler erhalten auf Ansud1en ein gutes Mittagessen zu „Regiepreisen " ; täglich machen etw,1 50 Schüler davon Gebrauch. Auch Lehrer und übriges Personal schätzen di e lnternats-Küche. DeT Schulbücherverleih des Vereins steht jedem Schüler of- fe11;. Gegen eine Gebühr von 20 Prozent der Anschaffungskosten. erhält der Schüler alle für seine Klasse vorgeschriebenen Lehrbücher auf ein Jahr ge- li ehen, braucht also beispielsweise jährlich statt S 500 nur 100 S auszulegen. Auch di e Beschaffung von Geräten, die fachmännisch ausgewählt und über- 114

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