Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963
Ganz neue Aussichten eröffnet eine Nachricht, die aus Amerika und England kommt. Es wird da über Versuche mit der sog. Laser (Light ampli- fication by the stimulated emission of radiation) berichtet, die in der Techno- logie bestimmt viele Neuerungen 'bringen wird. Ausgehend von dem Wi s- sen, daß Licht und Radioenergie Fonnen elektromagnetischer Strahlung sind, also den gleichen physikalischen Grundgesetzen gehorchen, wurde versucht, Licht genau so zu verwenden wie Radiowellen. Gewöhnliches Licht jedoch, das bekanntlich aus einem Gemisch versdliedenster Wellenlängen besteht, ist dafür ungeeignet; es mußte erst gelingen monochromatisches, d. h. also einfärbiges, zu einer einzigen Spektrallinje gehöriges Licht zu erzeugen. Das erreichte man zunächst mit einer Rubinlaser, einem Rubinkristall innerhalb der Windungen einer Blitzröhre, später mit Gaslasern. Die Laser liefert einen stark gebündelten Lichtstrahl sehr geringer Streuung, mit dem man auf kleinster Fläche sehr hohe Temperaturen erzeugen kann. Es gelang z. B., auf einer sehr kleinen Fläche eine Strahlungsenergie von rund 100 Millionen Watt/cm 2 zu erzielen. Die erzeugten hohen Temperaturen, z. Zt. über 8000 ° C, köru1en vor allem zum Sd111eiden und Schmelzen verwendet wer- den. Es wäre also durchaus möglich, mit einem solchen Lichtstrahl, wie mit einem Brenner, die verwickeltsten Formen aus sämtlichen bekannten Werk- stoffen herauszusd111eiden, -zubohren. Man hat bereits Diamanten ge'bohrt, aber auch Sd1weißungen durd1geführt. In der Industrie wurde die Laser schon verwendet, um mit dieser Art Lichtgeschoß Punktschweißungen inner- halb luftleerer Radioröhren auszufüh ren. Die Anwendungsmöglichkeiten werden sid1 im Laufe einer bes timmt sehr schnellen Entwicklung immer mehr auswirken, hoffentlich mehr im produktiven Sinn und nicht, wie auc:..l-1 be- reits angedeutet wurde, für destruktive Zwecke, wenn es gelänge, die Licht- intensität immer mehr zu vergrößern und aus einem Hilfsmittel, das auch in der Chirurgie Anwendung findet, die sd1on lange gesuchten Todesstrahlen zu machen. Quellen: Aus Forschung u. Praxis, Wendt KG. St1iimp, Panorama, Sept. 1962. , ... nur eine Schraube! Dipl.-Ing. Richard Auer Nur ein Stück Metall, schimmernd im matten Glanz des Stahls, aus- schwingend in der strengen Form der „Wendel". Sinnbild des Lebens : Stän- dige Wiederkehr und stetiger Fortschritt. Von der Natur seit Urzeiten dem mensd1lichen Auge dargeboten im ewigen Schraubgang der Gestirne, wie im Windem der Schlingpflanzen. Sd1on hellenischer Geist suchte spielerisch und forschend den Sinn die„ ser Linie zu ergründen. Einer der größten Physiker und Mathematiker jener Zeit ersaru1 vielerlei Kriegsgerät mit Hebeln und Schrauben. Aber ver- 11
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