Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963

Es soll zum Schluß gerne verraten werden, daß auch manchem Schüler oder Reifep1üfungska11didaten geholfen wurde, indem man ihm das not- wendige technische Buch aus der Lehrerbibliothek leihweise überließ. Dipl.-Ing. H. Sonnbichler Kustos der Le/,irerbibliot/1e/, Lichtbild, Film und Tongerät Der Klassenführer kommt in der großen Vormittagspause in seine Klasse und verkündet mit erhobener Stimme: ,, Die Geschichtsstunde ist heute in, 0-Saal." Die Klasse ist erfreut, denn die Schüler wissen, daß dort Licht- bilder gezeigt werden. Mit dem automatischen Projektor der Schule betri tt der Herr Professor den Saal. Rasch ist der Projektor aufgestellt, das Magazin ei ngesetzt und das Fern'bedienungskabel ausgelegt . Nach einem kurzen Hinweis auf das jüngst durchgenommene Lehrgut über die Baustil e der vergangenen Jahrhun- derte bis herauf zur Jetztzeit, wird der Saal verdunkelt, der Projektor ein - geschaltet. Und nun wechseln in bunter Folge die Bilder, meist Privatauhiah- mcn des weitgereisten Vortragenden. Immer wieder weist der Lehrer auf di e typisd1en, bereits im Unterricht erwähnten Merkmale der Romanik, Goti k, Renaissance, des Barock, der stillosen Zeit der Wiener Ringstraß enbauten hin, bis herauf zum modernen „Sockelstil", wie ihn z. B. das Hotel „Europa " in Salzburg aufweist und der bereits in Ost und West international fest- stellbar ist. Aufmerksam folgen die Sdüiler der Bildfolge, die über das Fern- bedienungskabel vom Vortragenden gesteuert wird, sodaß die knapp bemes- sene Zeit gut für diese optische Wiederholungsst unde genützt werden kann . Trotz der Fülle des Gezeigten beweist eine bald darauf angesetzte Prüfung, wie gut die Schüler das Gebotene aufgenommen haben. Der Herr Professor kann mit dem Erfolg dieser Stunde recht zufriede·n sein. Es ist der 14. April 1962 nachmittags. Die Türe des zum Teil noch ver- dunkelten 0-Saales im ersten Stock öffnet sich, und eine muntere Schüler- schar ergießt sich auf den Gan g. Es ist der Maturajahrgang der Kraftfahr- zeugabteilung. Das lebhafte Gesprä ch, das die Schüler führen, zeigt, wie sehr sie die abgelaufene Filmstunde für Kraftfahrzeugbau angeregt hat . Es war der Farbtonfilm „Straße der Vernunft" gezeigt worden. Er be- handelte die Fertigung von Einzelteilen des Volkswagens in vollautomati- schen Pressen und erläuterte in schematischen Darstellungen leicht verständ- lich die Vorgänge. Der Herr Fach.vorstand , der der Vorführung 'beiwohnte , unterhält sich abschli eßend mit den Herren der „AVEG" der Verkaufsleitung des VW, die aus Linz mit dem Film herübergekomme n si nd. Auch die „Shell" , das Wirtschaftsförderungsinstiut u. a. stellen entweder unentgeltli ch oder ge- gen geringe Leihgebühr Filme zur Verfügung. Es handelt sid1 um 16-mm„ Schmalton.filme. Die Schule bat auch selbst ein Filmgerät, aber nur für ] 6-mm-Stummfilme, die von der Bildstell e zur Verfügung gestellt werden. und benützt es gern für besondere Unterrichtskapitel und an besonderen Schultagen . 108

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