Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963

mancher Bauer bei uns um eine solche Hilfe froh wäre, kann ich dem keinen rechten Geschmack abgewinnen. " Alles das hörte ich mit Unterbrechungen, während er die Pumpe wieder einbaute. Eines wollte ich noch wissen: ,,Sagen Sie, denken Ihre Mitschüler auch so?" ,, Ja, Herr Professor, die meisten. Wenn es schließlich auch ums Verdienen geht, so denken wir doch an unsere Zukunft und daran, daß nur der bestehen kann, der etwas leistet. Es werden nid1t immer sold1e Konjunkturzeite111 sein wie jetzt." Und dann rid1tete er sich in seiner gan- zen Länge auf: ,, Ihr Wagen ist wieder in Ordnung, gute Fahrt, Herr Pro- fessor!" Als ich meine Rechnung bezahlte, hörte ich auch vom Meister ein Lob über den jungen Mann, was mich freute. Im Weiterfahren hatte ich Muße darüber namzudenken, wie rimtig es dom ist, unseren Smülern den Wert einer famlimen Ferialpraxis klarzu- mamen. Daß nicht in erster Linie die Frage, was verdiene ich, wimtig ist, sondern smon während der Ausbildungszeit an der Smule das Sammeln von Erfahrungen, die ihnen später. im Beruf zugute konm1en. Die Lehrer unserer Smule sind gerne 'bereit, zu raten und zu helfen, damit eine rimtige Praxis- stelle erlangt wird. Während in der Unterstufe die gelenkte manuelle oder Masminenarbeit praktiziert werden soll, ist in der Oberstufe eine höheren Anforderungen entspremende selbständige Tätigkeit erwiinsmt, wie sie unser Servicemann versieht, oder seine Kameraden im Konstruktionsbüro in der Arbeitsvorbereitung usw. Es ist aum nimt der Sinn einer Ferialpraxis, die ganzen Ferienwomen hindurch zu rackern und dann abgespannt und müde das neue Schuljahr zu beginnen. Vier Women genügen, denn ein Teil der Ferien muß der Erholung dienen, um mit frischer Kraft wieder ans Lernen gehen zu können. Das unerwartete Zusammentreffen mit einem unserer Schüler und seine Ausführungen erfüllten mim mit Stolz; der Wagen lief ausgezeimnet. Dipl.-Ing. S. Sehorz Die Schülerbibliothek Die Smülerbibliothek der Bundesgewerbeschule in Steyr umfaßt gegen- wärtig über 1100 Werke mit insgesamt über 1200 Bänden. Außer der reinen Belletristik sind viele andere Kategorien des Smrifttums vertreten: Ge- smimte, Politik, Heimatkunde, Lexika, Tierbümer, Reiseliteratur, Kunst und Wissenschaft, namentlim aum die na.turwissensmaftlim-technisme Literatur. Wenn eine Smülerbibliothek ihren Zweck erfüllen soll, dann muß sie den geistigen Interessen ihrer Benützer geredlt werden bzw. solme Interessen erst in ihnen wecken. Im Bibliotheksbum findet der junge· Mensm die weite Welt des mensmlimen Geistes vor sim aufgesdtlagen und ausgebreitet. Hier ist der Horizont weit gesteckt, hier übersmreitet er die Grenzen des reinen Famwissens und lernt in einer Art Gesamtsmau· die Größe und den Umfang der Leistungen des menschlimen Geistes überblicken. Wie rasm sim der Wandel im Leiben unserer Zeirl vollzieht, merkt man deutlim an dem smnellen Veraltem der Bümer. Ein Hauptaugenmerk jedes 106