Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963
auch nicht so einfach wie Eisen elektrolytisch gelöst werden. Hier entstehen im Verlauf der Abtragung vorerst Zwischenprodukte (Reaktionsprodukte). die auf der Anode, also dem Werkstück, einen nichtleitenden Belag bilden . Damit der Elysierprozeß ständig weiterläuft, muß dieser Belag mechanisch durch die Elysierschei'be abgetragen werden. Ihre Funktion ist aus der Ski zze ersichtlich. ____Werkstück Reaktionsprodukte [/ekfrolyt Schleifscheibenbindung Schleifkörner Die Schleifscheibe ist Kathode. Der Stromfluß darf nur durch den den Schleifspalt ausfüllenden Elektrolyten erfolgen. Die in der Sd1leifscheibe eingebetteten Sdtleifkörner sind Abstandhalter und entfernen gleidueitig die angesetzten Reaktionsprodukte. Damit ist auch sd1on eine Beschrän- kung dieser Mehode auf geometrisch einfad1e Flächen gegeben. Zur Kenn- zeichnung der Leistung folgendes Beispiel: Das Absdtleifen von 0 , 2 mm an Hartmetallplättchen 25 X 25 X 8 mm erfolgt in 30 Sekunden 'bei ei ner Schliffgüte von 0,015 µ. Ein schwieriges Problem war schon immer die Herstellung von kom- plizierten Schnittplatten oder von Ziehdüsen. Hier haben die Verfahren der Funkenerosion und des Sdtleifens mittels Ultraschalls wesentliche Erleicl1- terungen gebracht. Beide Verfahren ermöglichen die Herstellung beliebig geformter Durcltbrüd1e in gehärtetem Werkzeugstahl und in Hartmetall. Beim Erosions verfahren verwendet man die hohen Tempera turen und mechanischen Auswirkungen von elektrischen Funken, von welchen bis 100 ooo pro Sekunde von einer Elektrode auf den Werkstoff überspringen und dabei kleinste Werkstoffteild1en verdampfen oder herausschlagen. Die Messing- oder Kupfer-Elektrode hat die Quersdmittsform des gewünsd1ten Durchbruches, außen vermindert um die Funkenstred<e von 0,01 - 0,1 mm, sodaß genaue Durchbrüche entstehen. Je nach Stromstärke kann gesclu-upp t oder gesd1lichtet werden, wobei die Zerspanungsleistung beim Schruppen mit 500 111111 3 pro Minute angegeben wird. Die erzielten Oberfläd1engüten beim Schlicl1ten betragen 1 µ. Beim U I t ras c h a II v er f a h r e n arbeitet man e'benfalls mit Hochfrequenz, jedoch werden die elektrisd1en Sd1wingu11- gen in mechanische umgewandelt, sodaß das Werkzeug wieder mit der Quersclmittsform des gewünsd1ten Durchbrud1es 20 000 bis 100 ooo mal in der Sekunde sd1wingt. Die mit dem Schleifmittel zwiscl1en das Werkzeug und den Werkstoff eingebrachten Körner aus Borkarbid oder Diamantpulver ge- raten ebenfalls in Schwingung und tragen so Werkstoff ab. Je härter der Werkstoff, desto besser wird die Schleifwirkung. Das Verfahren ist jedoch nur für kleinere Durchbrüche geeignet. 10
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