Diese Gedenktafel wurde auf Anregung Franz Bayers 1908 enthüllt. Unmittelbarer Anlaß war das 50. Bestandsjahr des Männergesang-Vereins „Kränzchen". 22 Die Bruckner-Tradition im 20. Jahrhundert lebt ungebrochen fort. Am Beginn des Jahr hunderts war es vor allem Franz X. Bayer, der wichtige Aufführungen leitete. 1908 initiierte er die Gedenktafel am Pfarrhof. Gleichzeitig stiftete er eine silberne Bruck ner-Medaille für außerordentliche musika lische Leistungen. Jula Bayer, sein zweite Frau, sammelte Erinnerungen und Anek doten zum Thema „Bruckner in Steyr", die 1956 als kleines Buch erschienen. Sepp Stö ger,der ehemalige Friseur,legte mit seinem Band „A so san ma" Mundartdichtungen und Bruckner-Erinnerungen vor. Auf den Programmen der musikalischen Vereine standen immer wieder Werke Bruckners. So sang zum Beispiel das „Kränzchen" die Chöre „Germanenzug", „Helgoland",„Träumen und Wachen" und „Um Mitternacht". 1929 wurde die Ortsgruppe Steyr des Brucknerbrmdes für Oberösterreich gegrün det. Die Einnahmen flössen in erster Linie in die Instandsetzung des Denkmals. Neben Linz und St. Florian zählte Steyr zu den wichtigsten Aufführungsorten bei BrucknerFesten. Mit der Neugründung der Ortsgruppe im Jahre 1949 begann eine ereignisreiche Zeit mit vielen Konzerten. Die Eröffnung leite te der berühmte Dirigent Volkmar Andreae, es spielten die Wiener Symphoniker. Auf dem Programm stand die Achte Sympho nie. In der Folge fanden jährlich rund zehn Konzerte mit gemischten Programmen statt. Der langjährige Obmann Josef Drausinger versuchte durch sogenannte „Hörerzie hungsstunden"in Schulen Bruckners Werk zu verbreiten. Auch Gedenkjahre werden in Steyr groß gefeiert.1974(150.Geburtstag)gab es eine Reihe von Bruckner-Veranstaltungen.1994 fanden anläßlich der 150-Jahr-Feier des Männergesang-Vereines „Sängerlust" Kon zerte mit der „Festkantate" zur Grund steinlegung des Neuen Domes in Linz und dem Chor „Trösterin Musik" ihres Ehren mitgliedes Bruckner statt. 1996 (100. Todes-
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