von Thyrberg 62 , der Professor der Pandekten Christoph Huppka 63 und der Juriskonsult Georg Sietz64. Am 7. April 1777 verteidigte der Weltpriester und cand. theol. Karl Vollgruber 65 Sätze aus dem gesamten Kirchenrecht. Diese Disputation fand im Beisein von Stephan Rauttenstrauch im großen akademischen Hörsaal statt. Oppugnanten waren der Professor der Moraltheologie, Michael Domfort 66 , Ignaz Pedrossy und Franz Zeiller, noch jur. utr. cand. Dabei wurde ein Werk des Bischofs von Vence, Antoine Godeau (t 1672) 67 - Abhandlung von dem Berufe zu dem geistlichen Stande - ausgeteilt68 . Man erkennt: vor den Franzosen der Barockzeit hatten die Josephiner noch hohen Respekt. Daß eine damals in Lieferungen erschienene Übersetzung 62 J. J. Pizzini, Dr. theol., Kanonikus in Trient, lebte 27. 3. 1753 - 17. 9. 1819, disputierte an der Univ. Wien am 10. 11. 1775 aus Theo!., Mitglied der Accademia degli Agiati. - Portheim. 63 Ch. Huppka, ' ' 1738, t 7. 6. 1811 in Wien, Hofrat 1803, pensioniert 1809. Viele Angaben in Portheim. 64 G. Sietz, * um 1750, t 17. 11. 1806 in Wien, Hofagent. Einige Angaben in Portheim. Wiener Diarium Nr. 23 v. 19. 3. 1777, Anhang. 65 K. Vollgruber stand später in der Seelsorge, um 1794 Kooperator in Wilfersdorf. - Portheim verzeichnet fast nichts über ihn. 66 M. Domfort, ' ' 1807, Kaplan in Wien-St. Stefan 1775, bis 1784 Prof. d. Theo!. in Wien, dann Pfarrer in Rossitz, V. u. W. W., Propst der Hauptpfarrei in Wr.-Neustadt 1797. Biedermannskronik, S. 47; Nicolai Beschreibung IV, 745, 761 (gelobt!); Beschreibung der hiesigen Universität, Wien 1780, S. 8; Erbländische Staatsanzeigen, Wien 1784, 3. Heft, S. 260; Wiener Diarium 1775 Nr. 63, Nr. 91; 1776 Nr. 41; 1777 Nr. 29; 1778 Nr. 17, Nr. 48, Nr. 103; 1779 Nr. 69. WZt 1781/95; Der heilige Stefan und die Stefaner, o. 0., o. J., S. 83; Jos. Mayer, Geschichte von Wiener Neustadt, Wr. Neustadt 1924 - 1928, 4. Bd., S. 276. 67 Joseph Valentin Eybels Doktors der Rechten, tmd k.k. öffentlichen Lehrers attf der hohen Sch,de ztt Wien . Nette Sammlttng detttsch verfaßter, wie attch in das detttsche übersetzter attserlesener kleiner Werke katholischer Schriftsteller, die sich attf die ältesten Kirchengesetze gründen. Zttr Verbreittmg der Lektt<r nützlicher Bücher. Erstes Bttch. WIEN, gedrnckt bey Joseph Edlen von Kttrzböck, k.k. lllir. "· Oriental . Hofbttchdr. u. Bttchhänd. 1777. 1 BI., 168 S. - Expl. Wien Schottenstift Archivbibl., o. Sign. Die Arbeit ist nicht näher betitelt. Antoine Godeau (1-605 - 1672) wurde bereits 30-jährig Mitglied der französ . Akademie, empfing 1636 die Priesterweihe u. wurde 1639 Bischof Vence. Er sympathisierte mit den Jansenisten, scheint sich aber von theol. Kontroversen weitgehend zurückgehalten zu haben. - LThK 2JV, 1034. AdB 26, 1775, S. 388 rez.: Anton Godeatt, Abhandlttng von dem Bernfe Ztt dem geistlichen Stande. A. d. Französ. At<gsbttrg: Rieger 1774, 168 S. Die Übereinstimmung in der Seitenzahl und das Fehlen eines auf Godeau verweisenden Titels der Eybel-Ausgabe legen nahe, daß Eybel die Augsburger Ausgabe einfach mit einem neuen Titel versehen und so austeilen ließ. Auch NBeF I/2, 1775, S. 307 - 310 besprechen die Augsburger Ausgabe. 68 Wiener Diarium Nr. 29 v. 9. 4. 1777. 33
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