Manfred Brandl - Der Kanonist Joseph Valentin Eybel 1741-1805

aus aufgeklärten Banzer Benediktinerzeitschrift Litteratur des katholischen Deutschlands lobend erwähnt wurde72 . Joseph Ferdinand Steinberger, als Schriftsteller weiter nicht bekannt (oder vielleicht ein Pseudonym?) ließ in Krems an der Donau eine Schrift drucken, welche die tridentinische Beichtlehre in Erinnerung zurückrief/3 . Der Linzer Diözesanpriester Franz Steininger, Kontroversist geringeren Ranges, verteidigte schon 1775 die Ohrenbeichte in einer für das Volk bestimmten Schrift74 • Gegen Georg Feiner hielt der Nachfolger Merz' als Domprediger Georg Zeiler am dritten Fastensonntag 1784 im Augsburger Dom eine Predigt75 . Sie entspricht auch in ihrer Tendenz anderen Leistungen des Augsburger Exjesuitenkreises. Nach den achtzehn eben erwähnten Gegnern wenden wir uns nun zu den namentlich bekannten Verteidigern Eybels zu. Am Anfang der Liste steht hier der talentlose Benedikt Dominikus Anton Cremeri, der Eybel in Linz natürlich kannte, ein subalterner Beamter mit dem hoffnungslosen Ehrgeiz, auch ein Literat zu sein. Seine anonyme Schrift76 trägt Verwandtschaft mit 72 / st die heutige Ohrenbeichte in der alten Kirchenbt<ße Zt< finden, oder nicht? . . . Der Schrift des Herrn von Eibe[ entgegengesetzt von AegidiM Sexstetter. Prag, in der Sammischen Buchhandlung, 1785. 84 S. - Rez. LkD V/4, 1785, S. 601 - 609 . Anzeige in WRea!Z 1785, S. 323 . 73 Unterredungen über den Göttlichen Befehl in dem heiligen Sakramente der Busse alle nach der Taufe begangenen Todsünden nicht nur überhaupt, sondern ins besondere ihre Zahl, Gattung, und Umstände vor den Priestern ]esu Christi zu bekennen. Zwischen einem Oesterreichischen Landpfarrer und zween Bürgern seiner Pfarre Fürchtegott und Treuhold. Hera1<sgegeben von Joseph Ferdinand Steinberger. Krems, gedruckt bey Johann Karl Richter, 1784. 142 S. - StB Kremsmünster. 74 Drey Gespräche zwischen einem Landpfarrer und einem Bauer. Worinnen dem Landvolke deutlich erklärt wird, daß die Ohrenbeicht zu allen Zeiten in der katholischen Kirche üblich gewesen, weder von einem Papste, noch von einer Kirchenversammltmg aufgebracht, sondern von ]esu Christo selbst eingesetzt worden, folglich niemals abgebracht werden könne. Verfaßt von Franz Steininger vormaligen Mißionar und jetzigen ordentlichen Sonntagspredigern der . . . Stadt Enns. Steyr, ]oh. Ferd. Holzmayr, 1775. 78 S. - StB Kremsmünster Bu 560. 75 Rede iiber die schändlichen Verfälschungen eines ärgerlichen Broschüristen, und iiber Lesung solcher Broschüren, gehalten Am dritten Sonntage in der Fasten in der hohen Domstiftskirche Ztt A ugsb1<rg, von Georg Zeiler . . . Augsburg, in der Joseph-Wolffischen Buchhandlt<ng 1784. Auch in: NS VI, 1784, 46 S. Zugleich mit einer Predigt Merz' (Anmerkung 63) aufgrund des Augsburger Ordinariatdekrets vom 6. März 1784 gehalten. Rez. MzRelJ IV. Band, Beilagen, 1784, S. 421 f. G. Z., 23. 5. 1739 - 1800, seit 1756 J esuit; vgl. Wurzbach LIX, S. 28-1; Sommervogel VIII, Sp. 1483 f. 76 Eybels falsche, betriigliche und neue Lehre von der Ohrenbeichte. Widerlegt durch Obermayr . 1784. 36 S. - StudB Linz 4723; KlsB Brixen Franziskaner N 404. Rez . LkD V /1, 1785, S. 42 f. Die Autorschaft Cremeris behauptet Hamberger-Mcusel 5I, 51796, S. 648. Das Werk wurde im Februar 1784 von der k .k. Zensur in Wien verboten; so NBeF VII/2, 1785, S. 437. ,Obermayr' ist eine Anspielung an den konservativen Wiener Apologetiker Franz Haid, der meist unter diesem Pseudonym schrieb. 223

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2