Manfred Brandl - Der Kanonist Joseph Valentin Eybel 1741-1805

ziemlich ersetzten54 . Wie der unten angeführte Benediktiner Lay hat auch der Konventuale Fulgentius Hüllinghof erst mit einer Verzögerung von fünf Jahren auf Eybels Schrift erwidert, ohne aber über den Stand barocker Diskussion hinauszugelangen55 . Ein anonymer Katholikus oppugnierte Eybel und dessen Verteidiger Georg Feiner5 6. Vorsichtig für den traditionellen kirchlichen Standpunkt plädierte der Wiener Benefiziat und Freund Wittolas Franz Kauffer, der als Schriftsteller sonst wenig hervortrat57 . Diesem Werk konnte Wittola in der Wiener Kirchenzeitung seinen Beifall nicht versagen58 . P. Wilibald Lay, Benediktiner aus dem Allgäuer Stift Isny, als theologischer Schriftsteller weiters nicht bekannt59 , wollte die geheime Ohrenbeichte aus theologischen Gründen beweisen, lieferte aber nur eine traditionelle Rückführung der Ohrenbeicht auf Heilige Schrift und Apo5tel60_ In emer weiteren Schrift, die er anonym als Ergänzung erscheinen 54 Anme,·kungen Ueber die vermessene Schrift des Hrn. Eybels von der Ohrenbeichte. In: MzRelJ 1784/II, S. 183 - 191: ,Nun ist der berüchtigte Glaubensfeger Hr. Eybel ... frech aufgetreten, mit einer seine vorhergewagte Brochüren an Vermessenheit übertreffende Scharteke gegen die Ohrenbeichte der Katholischen, .. .' 55 Antiquitas confessionis privatae ex vet1<stissimis mm latinorum, turn graecorum scriptis, utriusque ecclesiae praxi, e1<chologiis atq1<e conciliis deducta, et contra Eybeli1<m, aliosqtte eiusdem impttgnatores ac hostes defensa, . .. Monasterii Westphal. typis Aschendor/f. 1789, 61 S. - AdB 100. Band, 1791, S. 353 f .; LkD III/2, 1790, S. 288: ,Uebrigens ist Rec . hier nichts vorgekommen, was man nicht schon in den bessern katholischen Theologen, dem Witasse, Natalis Alexander, Morinus u. a. findet.' 56 Eybels , und des verkappten Feiners gottlose Lehre von der Ohrenbeichte. Enthüllt von Katholik1<s. o. 0. Im Jahre 1784. 64 S. Exple. Stadtbibl. Wien A 49506; StB St. Florian VII in 2901, Einsiedeln Dv 301. - Rez. LkD V/1, 1785, S. 46 - 48. 51 Antwort auf die Frage: Was enthalten die Urkunden des christlichen Alterthums von der Ohrenbeichte? Z1<r Bestärkung der Wahrheit und Beruhig1<ng des Volkes. (Von) Franz Katt/fer, Benefiziat wm H. Leopold. Wien, bey Math. Andr. Schmidt, 1784. 72 S. - Am Ende des Schriftchens ein barocker Kupferstich, den hl. Johann v. Nep. darstellend. - Rez. WRealZ 1784, S. 331 - 333 (signiert L. A. H. = Leopold Aloys Hoffmann?). Nach diesem Rez. sei das von K. gesagte im ,kath. Unterricht von der Ohrenbeichte' (also von I. Thonhauser) ,besser, zweckmässiger, und verständlid1er' gesagt worden; der Rez. hält sich nach wie vor von Eybel überzeugt. 58 WKirchZ 1784, S. 268 - 272, 279 - 280, 286 - 288. 59 W. Lay, ,,. 25. 2. 1734 in Memmingen, Priester 1759, ab etwa 1785 Pfarrer in Isny. - Gams in ThQ 1879, S. 471. 60 Die gehe ime Ohrenbeicht, oder das katholische Bttßsakrament aus theologischen Gründen bewiesen von Herrn P. Wilibald11s Lay . .. 2 Tle. Kempten, in Kommission bey Joseph Kösel, 1791. XX+166, XVI+188 S. - Expl. StB Kremsmünster Be 78, St. Florian VII 3605. Dazu OaLZ XIX vom 14. 2. 1791, Sp. 303 (ironische Vorankündigung), OaLZ Nr. XLI vom 6. 4. 1791, Sp. 641 - 645; AuK 5. Jg., 1791, S. 73 - 75; AnthL 3. J g., 1791 , 6. Beilage, S. 93 - 95. 220

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