teres aufs Korn12 . Er hält Eybel die Stellen 1 Pet 2,25, Eph 1,21, Kol 1,18 und andere entgegen, die die Größe Christi kundtun. - Dann fährt die Berliner Zeitschrift fort: Die Bischöfe sollen Nachfolger der Apostel seyn? Diese ununterbrochene Herkunft der jetzigen Bischöfe von den Aposteln, streitet so offenbar wider die Geschichte, daß sich auch katholische Gelehrten nachgerade schämen sollten, etwas zu behaupten, was nimmermehr bewiesen werden kann. Hr Eybel fügt S. 20 noch hinzu: daß die Bischöfe alle Gewalt, die zur geistlichen Regierung der Kirche nothwendig ist, unmittelbar von Gott erhalten. Wie? Gott setzt doch die Bischöfe nicht unmittelbar ein. Hr. Eybel behauptet selbst, daß der Landesherr die Bischöfe setzen soll. Und wie? der Landesherr, der ein Mensch ist - kann den Bischöfen eine Gewalt verleihen, die u~mittelbar von Gott kommt? Welche Logik! Und wer kann die Gränzen einer Gewalt bestimmen, die unmittelbar von Gott kommen soll? Welche Politik! Wir Protestanten glauben, daß der Bischof vom Landesherrn gesetzt werden muß,,, (und) daß der Bischof weiter keine Gewalt hat, als die ihm der Landesherr giebt. Dieß ist der Natur der Sache gemäß ... Hat Hr. Eybel, der die Rechte des Staats gegen den Pabst so männlich verficht, nicht eingesehen, daß es gefährlich seyn muß, wenn sich diese einer von Gott unmittelbar empfangene Gewalt rühmen dürfen? ... 13 Bald darauf fand sich in der Allgemeinen deutschen Bibliothek noch eine Besprechung ein, die die Schrift insgesamt positiv würdigte, aber auch am Inhalt nichts weiter Bemerkenswertes oder Neues entdecken konnte14 . Man erklärte, es wäre unnütz, einen Auszug aus dieser Broschüre zu machen. Den protestantischen wie katholischen Lesern der Bibliothek, welche in dieser die kirchengeschichtlichen Rezensionen läsen, seien die Rechte der Bischöfe bekannt genug. ,,Recensent wünscht, daß Hrn. Eibels Schriften zur Aufklärung des gemeinen Mannes in Wien wirken mögen. Ob aber der Seegen des heiligen Vaters, und die geheiligte Luft, die er auf der Altane auf dem Hof in Wien mit Kreuzen durchschnitt, nicht die Köpfe des Volkes betäubet, und die gute Absicht des Hrn. Eibels zum Theil vereitelt habe, weiß Recensent nicht. Er weiß aber, daß Protestanten in Wien davon selbst der Kopf schwindlicht wurde, besonders gab es leider protestantische Damen in Wien, die nie etwas herrlicheres, majestätischers, pompösers, ausdrucksvollers als diese Ceremonie der päpstlichen Benediktion gesehen haben wollten15!" 12 Anmerkung über den Eingang der Schrift Was ist der Bischof?, in: MzRelJ VII/4, 1782, s. 379 - 383. 13 AdB 49. Band, 1782, S. 595 f. 14 AdB 51. Band, 2. Stück, 1782, S. 567 - 570. 15 Ebenda, S. 569. 201
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