Manfred Brandl - Der Kanonist Joseph Valentin Eybel 1741-1805

von „allen, welche aus der nämlichen Schule sind, für eine gründliche und unüberwindliche Refutation der Eybelischen Abhandlung gehalten und ausposaunet" wurde69 . Eine protestantische Zeitschrift70 wußte zu melden, daß Ditterich in dieser Schrift gleich anfangs den Satz geschrieben hatte, Arius, Huß, Zwingli, Luther und Calvin seien zwar auch Geistliche, und doch verdammte Rottengeister gewesen. Dieser Ausdruck sei für anstößig erklärt und bald nach Herausgabe dieser Schrift der ganze Bogen verändert umgedruckt worden. Ein weiterer Straßburger Theologe, Franz Anton Denneville71 , entgegnete Eybel mit sechs Predigten, für die er sogar eine päpstliche Belobigung erhielt72. Unter dem Pseudonym Georg Feiner veröffentlichte der oberösterreichische Weltpriester Franz Steininger73 eine geistig etwas schlichte Entgegnung auf Eybels Frage, in der sich dieser eifrige Kontroversist nicht scheute, diffamierende Angaben über Eybel zu machen74 . Der Wiener Skribent Anton Ferd. von Geißau75 , seiner Geisteshaltung nach zwar kein Gegner Eybels, war doch glücklich, ein paar Kleinigkeiten in Eybels Schrift bemängeln zu können und widmete diesem Zweck eine kleine Schrift76 . Unter dem 69 Freym II/8, August 1782, S. 121. 70 Kirchenbote für Religionsfreunde aller Kirchen, Dessau-Leipzig: Gelehrtenbuchhandlung, 1782, 3. St., S. 397; zit. in Freym II/8, 1782, S. 170. 71 Denneville ist uns als Schriftsteller nicht bekannt. Er war Doktor der HI. Schrift, Mitglied der kath. Hochschule in Straßburg, dort auch Domprediger. 72 Päpstl. Breve für Denneville zur Belobigung seiner P red igten gegen Was ist der Pabst? von Eybel, lat. u. deutsch abgedruckt. MzRelJ 1784/IV, S. 368 - 372. Das Breve ist datiert 3. 3. 1784 und unterzeichnet vom Exjesuiten Benedict Stay. 73 F. Steininger, <· 1. 8. 1739 in Linz, t 16. 3. 1788 Windhaag/00. Wurzbach XXXVIII, S. 101; Portheim; WKirchZ 1787, Sp. 370 - 375. 74 Was ist der Pabst? Zweyte verbesserte und von vielen wichtigen Druckfehlern gereinigte At<flage mit einer Vorrede, ,md Nachrede von Georg Feiner. 1782. 40 S. - Dasselbe, 72 S. - Auch in: NS I , 1783, S. 205 - 280. - WRealZ 1782·, S. 366 vermutet, Franz Steininger solle unter dem Namen Feiner als Verfasser der 2. Auflage von Was ist der Pabst ,mit im Komplott gegen Eybel und die gesunde Vernunft verwickelt sein'. Das Werk wurde am 10. 8. 1782 von der k.k. Zensur unterdrückt; so NBeF VI/3, 1782, S. 518 . Rez. NBeF ebenda; Frcym I/6, Juni 1782, S. 546 - 555 nennt es ein ,niederträchtiges Pasquill' . Es dürfte eine der ersten nach Eybels Papstschrift herausgekommenen Gegensch riften gewesen sein. 75 über Gcissau (Geusau) * 19. 12 . 1746, t 4. 2. 1811, nicht 1809, vgl. Gustav Gugitz, Der Historiker und Schriftst eller Anton Ferdinand Reichsritter von Geusau. Ein bibliographischer Versuch. In: Jahrbuch des Vereines für Geschichte der Stadt Wien, Bd. XII, S. 153 - 165 . 76 Schreiben an Herrn Landrath Eibe/ über eine ganz falsche Stelle in seiner Schrift: Was ist ein Bischof? t<nd über einen in der Schrift: Was ist der Pabst? nicht a1<frichtig angeführten Text aus dem H. Hieronymtts. Wien: Sebastian Hartl 1782. 8 S. - ProvN Nr. XXXII v. 19. 10. 1782, S. 482 f. Expl. Stadtbibl. Wien A 11005. 187

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