die Schrift rückblickend unter die wichtigeren ordensreformatorischen Werke gezählt werden konnte7 • Die Schrift, so hieß es dort, habe die Tendenz, die positive Schädlichkeit der Klosterleute, die er indes nicht lächerlich mache und nicht schmähe (!), darzutun. Unter allen seinen Schriften habe Eybel diese am gründlichsten bearbeitet. Sie sei vorzüglich und „nicht ohne Anhänglichkeit an den Lehrbegriff unserer Kirche geschrieben". Eybels Sieben Kapitel seien allenthalben begierig gelesen worden8 • Eine kräftige Erwiderung ließ zunächst auf sich warten. Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo von Salzburg soll seine Umgebung einmal gefragt haben, warum seine Benediktinerprofessoren an der Salzburger Universität diese Schrift, die auch ihrem Orden so nahe trete, unbeantwortet ließen, ob sie sich etwa nicht getrauten, sie zu widerlegen? Das hätten die guten Jünger Benedicti nicht auf sich sitzen lassen können. P. Simpert Schwarzhueber9 verfaßte dann unter dem Pseudonym F. G. Liebrecht eine Entgegnung10. Auch Rom mochte über seinen Liebrecht zufrieden sein, nachdem auch eine lateinische Übersetzung erschienen war11 • Tat Eybel noch mit Vornehmheit so, als ob er nicht direkt in die gleichzeitigen Kloster„reformen" eingreifen wolle, so tat dies sein Nachfolger auf dem Wiener Kirchenrechtslehrstuhl, Josef Johann Nep. Pehem doch. Fast gleichzeitig mit den Sieben Kapiteln wurde dessen ordensreformatorische Schrift12 herausgebracht. Die Sieben Kapitel fanden auch einen höchst schwachen Imitator, der Mehr als sieben Kapitel von Weltleuten verfaßte13 . Eine weitere an Eybel angelehnte Schrift, Peregrin Stillwassers geistliche 1 Ild. Schwarz, Anleitung I, 1804, S. 154 f. 8 Freym III / 1, 1783, S. 330. 9 S. Schwarzhueber OSB-Wessobrunn, * 4. 12. 1727, t 30. 4. 1795, hochgeachteter Professor (1774 - 1793) der Moral, Dogmatik, Kirchengeschichte an der Salzburger Universität. Fruchtbarer Schriftsteller. Vgl. Hemmerle in SM 1952, S. 41 - 45; Clemens Schmeing OSB, Studien zur ,Ethica christiana' Maurus von Schenkls OSB und zu ihren Quellen, Regensburg 1959 (Reg.); Alb. Peleman, Der Benediktiner Simpert Schwarzhueber als Moraltheologe (1727 - 1795), Regensburg 1961. 10 Rekapitulation der sieben Kapitel von Klosterle1tten, dem Publikum vorgelegt von F. G. Liebrecht . 1782. 230 S. Nochmals abgedruckt in der von Augsburger Exjcsuiten (Aloys Merz) veranstalteten NS, XII, 1784, 298 S. - Stadtbibl. Wien besitzt die Ausg. v. 1783. 11 Vll Capita de Religiosis Vll Capitibus solide refutata. Bassani 1783 . 12 Versuch über die Nothwendigkeit einer vorzunehmenden Reformation der geistlichen Orden, und das Recht der Regenten atts eigener Macht dieselben in ihren Ländern zu reformiren, einzuschränken und aufzuheben. Wien, mit Sonnleithnerischen Schriften. 168 S. - Rez. WRealZ 1782, Nr. 14. vom 2. 4., S. 216 - 219. Sehr negativ rez. AdB 55. Bd ., 2. St., 1783, S. 579 - 581: Pehem sei nicht weit genug gegangen. Wollte der Rezensent Pehem bewußt schlecht machen? So unaufgeklärt war der Josephiner Pehem auch wieder nicht! 13 Mehr als sieben Kapitel von Weltleuten . Ein Fragment einer deutschen Sittengeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Von Herrn le Miegs. Sieghartstein, in der Mosfleckischen Buchhandlung, 1782. 232 S. - StB Kremsmünster. 158
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