sichten des Hrn v Eybl vielleicht dahin gerichtet, daß, sofern em1ge Expeditiones von Ihm zu Vorschein kömmen, man in der Kanzley alle übrigen Arbeiten ohne weitheren so gleich beseitigen, und die Seinigen vor die Hand nehmen solle, so dörfte meines Erachtens auf solche Art der Allerhöchste Dienst im Ganzen nicht am Besten befördert seyn ..." Er, Spaun, habe auch keine Silbe vom Konzept des Referenten korrigiert oder geändert. Lebhaft beklagt Spaun, daß vor Eybels Kommen das Arbeitsklima und das Einvernehmen unter den Räten viel besser gewesen sei und bittet den Landeshauptmann um Abhilfe: ,,Endlich geruheten Eure Excellenz Ihre Wünsche in Rucksicht einer guten Harmonie und Einverständnißes unter denen Herrn Räthen, als ohne welcher die Beförderung des Allerhöchsten Dienstes nicht erhalten werden könnte, gnädig zu äusseren ... Seit der Zeit als H v Eybl in das Land getretten ist, haben die noch fürdauernden Mißhelligkeiten zu meiner äussersten Bestürzung ihren unglücklichen Anfang genommen; Ich meines Orts, wie es jedermandem bekannt ist, gab hierzu nicht Anlaß, sondern ich suchte vielmehr im Gegentheile durch verschiedene Weege, seine wahre Freundschafft wo möglich zu erhalten ... " Eybel war Freimaurer gewesen - war auch Spaun einer? Alle Bemühungen um ein gutes Einvernehmen seien fruchtlos gewesen, meint Spaun, und seine Exzellenz, der Landeschef, erinnerten sich wohl noch daran, ,,auf was für eine unanständige Art mich solcher gleich Anfangs behandlet, in der Folge Beleidigung mit Beleidigung überhäuffet, und mich endlich gezwungen habe, meine diesfällige Beschwerde so gar allerhöchsten Orten anzubringen . . . Ich und all: diejenigen, die es wagen eine seinen Absichten entgegengesezte Meinung zu hegen, sind seinem rauhen Verfahren und unanständigen Ausdrücken biß gegenwärtige Stund bloß gestelt . . . Ich scheue seine hohen Gönner, deren Er eine Menge in Wienn zu haben vorgiebt, nicht im geringsten ... In meinem vormaligen Standorte war ich so glücklich, von meinen Vorgesetzten und Collegen mit einer auszeichnenden Gnade und Freundschaft behandlet zu werden, und hier sollte ich mich von dem lezten unserer Versammlung auf eine so beleidigende Art mißhandlen lassen ... " Dann spielt Spaun noch auf die rücksichtslose Art an, mit welcher Eybel kirchliche Dinge amtlich behandelte, und sucht den Landeschef in einer vorsichtigeren Gangart zu bestärken: ,,Und glauben Sie nicht, daß wenn auch ein und andere gegen die Geistlichkeit und geistliche Gegenstände mit keiner so schneidenden und verherrender (sie!) Zunge wie H v Eybel loßziehen, Sie dieserwegen vergessen seyen ihre obhabende Pflicht zu erfüllen; Gönnen Sie endlich gnädiger Herr! einem jeden das nützlicher Begleidung seines Amts höchst nöthige Ansehen wider, welches viel besagter H v Eybl bey aller Gelegenheit entweder zu mindern oder ganz zu entziehen sucht ... " Der Landeshauptmann erwiderte mit der neutral formulierten Anweisung, man möge die 117
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