Das Eisenwesen in Innerberg-Eisenerz bis zur Gründung der Innerberger Hauptgewerkschaft im Jahre 1625

541 Einfluss. Einzelne dieser Familien besassen auch Rad- und Hammerwerke,1 in deren Besitz sie wohl durch die Zahlungs unfähigkeit zahlreicher Rad- und Hammermeister am Anfang des 16. Jahrhunderts gekommen waren. Die hervorragendsten sind die Aettl, Attaler, Dorninger, Egrer, Gromatschmied, Gstettner, Gutbrodt, Händl, Kernstock, Pfefferl, Resch, Rottaler, Steer Strasser, Urkauf und Winkler.2 Sie waren durch Interessen¬ gemeinschaft miteinander verbunden, meist auch untereinander verwandt und verschwägert und beherrschten den Rath voll kommen. Alle Stadtämter waren stets in den Händen dieser Familien, denen es auf diese Weise gelang, die städtische Politik ganz in ihrem Sinne zu leiten und die übrigen Bürger vom Eisenhandel auszuschliessen. Eine gesellschaftliche Vereinigung der Eisenhändler fand aber nicht statt. Wohl wird eine Kaufleutebruderschaft ge nannt, doch kamen derselben keinerlei Functionen im Eisen handel zu.4 Nur der Verlag des Vorderkernstahles erfolgte gesellschaftsweise. Um 1516 wurde die Gesellschaft des ge streckten Stahles gegründet, welche mit den Hammermeistern von Weyer und Umgebung Verträge schloss, wonach diese allen von ihnen in den welschen Hämmern aufgebrachten Vorder kernstahl nicht in Zainhämmern verarbeiteten, sondern der Gesellschaft verkauften, die für die alleinige Bezugsberechtigung einen höheren Preis zahlte. Dieser Vorderkernstahl wurde Kaspar Stettner war um 1490 kaiserlicher Forstmeister in Eisenerz, sein Sohn Sigmund Radmeister, sein anderer Sohn Bartlmä Rathsbürger in Steyr, seine beiden Enkel Rathsbürger in Steyr und Hammermeister in Weyer. Preuenhuber, 304. Vgl. oben S. 510, Anm. 1, und die Stammbäume bei Preuenhuber nach dem Register. 3 Vgl. S. 540, Anm. 2. So war, um nur ein Beispiel anzuführen, Benedict Aettl zuerst seit 1544 Genannter, dann von 1549 an Mitglied des jungen Rathes, dann 21 Jahre Mitglied des alten Rathes und zehnmal Stadtrichter. Preuenhuber, 296. Vgl. weiter die Stammtafeln bei Preuenhuber. Diese Familien trachteten die übrigen Bürger möglichst vom Eisenhandel aus zuschliessen. Schon 1511 verlangen die Unzufriedenen Verlesung der Stadtfreiheiten vor der gesammten Gemeinde, um eine Monopolisierung derselben durch einige Familien zu hintertreiben. Preuenhuber, 195. 1525 wiederholt sich dies (ebenda 223), aber ohne Erfolg. * 1525. Verzeichnis der Zechen in Steyr. Preuenhuber, 226. 1559 December 24. Ordnung Ferdinands I. für den Verkehr mit dem gestreckten Stall. Stadtarchiv Steyr. Danach wurde die Gründung der

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