I. Das Berg- und Hüttenwesen in Innerberg-Eisenerz. Der Erzberg, in der nördlichen Steiermark bei Leoben 00 unter 47° 31' nördlicher Breite und 32 29' östlicher Länge gelegen, gehört dem grossen nördlichen Grauwackenzuge an, welcher die Ostalpen von Tirol ab in westöstlicher Richtung durchzieht und eine Reihe von Eisenerzablagerungen führt, deren mächtigste der Erzberg ist. Er bildet eine zu einer Höhe von 1538 m über dem adriatischen Meere sich erhebende Kuppe, die gegen Norden und Westen freisteht, sich im Süden an den Reichenstein (2166 m) anlehnt und gegen Östen sich zum 1238 m hohen Prebichlpass herabsenkt, welcher die Verbindung mit den südlich und östlich vom Erzberg gelegenen Gebieten vermittelt. Die Erzlager hauptsächlich aus Spateisenstein, und zwar dem schwer schmelz¬ baren „Pflinz“ und dem verwitterten Brauneisenstein, dem „Braunoder Blauerz“, bestehend, setzen auf der westlichen Seite schon nahe am Fusse des Berges ein, breiten sich gegen die Spitze zu immer mehr über die Oberfläche aus, treten auch noch am Gipfel zutage und senken sich noch ein Stück gegen Südosten hinab. Die Erze liegen grösstentheils offen am Tage, weshalb ihre Gewinnung wenig Schwierigkeiten verursacht. Das Haupterzlager erreicht eine Mächtigkeit von 150 m und hat eine Höhe von 650 m. — Näheres über die geologischen und mineralogischen Verhältnisse am Erzberg bei Ignaz R. v. Pantz und A. J. Atzl, Versuch einer Beschrei bung der vorzüglichsten Berg- und Hüttenwerke Steiermarks (Wien 1814) S. 12 ff. und Franz R. v. Ferro, Die k. k. Innerberger Hauptgewerkschaft und ihr Eisenwerksbetrieb in Steiermark und Oesterreich bis zum Jahre 1845 Die steiermärkisch-ständische montanistische Lehranstalt zu Vordernberg Ein Jahrbuch für den österreichischen Berg- und Hüttenmann, redigiert von Tunner, III—VI, 234ff. F. Kupelwieser, Ueber die Entwicklung und Bedeutung des steiermärkischen Erzberges. Zeitschrift des Ingenieur vereines zu Wien 1893. Jugoviz, Führer auf der Bahnlinie EisenerzVordernberg. Wien 1894. Wertvoll sind bei dieser Schrift besonders die kartographischen Beilagen.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2