Das Eisenwesen in Innerberg-Eisenerz bis zur Gründung der Innerberger Hauptgewerkschaft im Jahre 1625

528 holt.1 Von da an scheint Waidhofen den Widerstand aufgegeben zu haben, besonders seit nach dem Aufkommen der welschen Hämmer die alten Hammerwerke eingehen mussten und nur die Errichtung eines einzigen welschen Hammerwerkes in Waidhofen gestattet wurde.2 Als Proviantglieder, das heisst als Angehörige der Gauhandelsverbindung und der Widmungsbezirke, bekommen die Bürger von Waidhofen noch weiterhin für die Lebensmittel, die sie nach Innerberg über den Mandlingpass führen, die Proviantsorten und bei den welschen Hammerstätten ebenfalls als Rückfracht für Lebensmittel Weicheisen, Blech, Ziehereisen, Zwizach und Fässlstahl,2 Frumbstahl und Zaineisen.“ Doch wurden sie immer als mehr ausserhalb des Innerberger Eisenwesens stehend betrachtet und das Waidhofener Hammerwerk nicht zu den eigentlichen Innerberger Hämmern gerechnet.5 1568 wurde das Verbot des Eisenhandels abermals bestätigt.“ Am Ende des 16. Jahrhunderts war Waidhofen noch dazu durch innere Wirren sehr geschwächt und hatte dadurch fast alle Bedeutung für das Eisenwesen eingebüsst. War also Steyr schon seit dem 14. Jahrhundert der einzige berechtigte Verlagsplatz für das Eisen, das von Innerberg nordwärts die Enns hinab geführt wurde, so hatte sich damals auch eine bestimmte Scheidung im Verkauf am Erzberg selbst herausgebildet. Die schon seit dem 13. Jahrhundert bestehende Trennung zwischen Innerberg und Vordernberg, die in dem Verbote, Eisen aus Vordernberg über den Prebichl zu führen, zum Ausdruck kam,8 wies Steyr auf den Einkauf in Innerberg. 1 1501 Januar 18. Fries, Geschichte von Waidhofen, a. a. O. S. 120. 2 1524. Processacten, a. a. O. 3 1560 Januar 1. Satzordnung. A. M. I. Patente. 4 Von 200 Centner Zaineisen und 200 Centner Frumbstahl, die jährlich in den Hämmern aufgebracht wurden, bekam es je 90 Centner. 1575 Februar 5. Siehe oben S. 521, Anm. 1. Ausserdem 1583 Februar 18. Eisencapitulation. 5 Ordnungen von 1574 und 1583. 6 Preuenhuber, Annales Styrenses, 282. Fries, Geschichte von Waidhofen, 50 ff. 1590 März 28. Die niederösterreichische Regierung und Kammer berichtet an Mathias über das Ver¬ hältnis Waidhofens zum Eisenwesen und sagt, die Stadt schwebe nahe am Untergange. R. F. A. F. 18316. 1625 Juni 6. Gutachten des Richters und Rathes von Waidhofen über die Wiedererhebung des Erzberges. R. F. A. F. 18317. * Siehe oben S. 470, Anm. 2.

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