Das Eisenwesen in Innerberg-Eisenerz bis zur Gründung der Innerberger Hauptgewerkschaft im Jahre 1625

524 Wie man bei der Anlage der Hammerstätten mit demselben. diesem Zuge folgte, so musste auch der Handel diese ihm einzig sich bietende Strasse nach Norden wählen. Der wirtschaftliche Charakter des Alpenvorlandes wurde durch die Nähe eines so bedeutenden Eisenbergwerkes wesentlich beeinflusst. Die Vorbedingungen für eine ausgedehnte Eisenindustrie und einen regen Eisenhandel waren in reichem Masse gegeben, und so sehen wir dort, wo der Ennsfluss die Alpen verlässt, ungefähr 25 km vor seiner Mündung in die Donau, eine Stadt entstehen, welche ihr Wachsthum und ihre Blüte dem Eisenhandel und der Eisenindustrie verdankt, die Stadt Steyr. Schon in Römerzeiten nahm der Eisenhandel nach Norden diesen Weg. Das Bestehen einer Waffenfabrik in Lorch und einer Strasse, welche längs des Ennsflusses über Hieflau und Altenmarkt nach Norden lief, bezeugen dies.1 Möglicherweise bestand in der Nähe des heutigen Steyr schon in Römerzeiten eine Ansiedlung. Nach Verschwinden der Römerherrschaft war jedoch die culturelle Entwicklung vollständig unterbrochen, erst am Ende des 10. Jahrhunderts erscheint zwischen 981 und 983 die Styraburg der Traungauer, um welche sich die Stadt bildete.4 1192, also zur Zeit der letzten Babenberger, unter welchen überhaupt eine Aufschwungsperiode für die österreichischen Städte beginnt, erscheint Steyr zum erstenmal als Stadt5 und um diese Zeit auch schon im Besitze wichtiger Privilegien im Eisenhandel, die im Jahre 1287 durch das Stadtrecht Albrechts I. ihre urkundliche Bestätigung erhielten.“ In Kenner, Noricum und Pannonien. Berichte und Mittheilungen des Alterthumsvereines zu Wien XI, 32. R. Knabl, Der wahre Zug der römischen Strasse von Zollfeld nach Wels. Mittheilungen des histor. Vereines für Steiermark. Heft 18 (1870), 114. Ebenda S. 133. 1297 werden römische Münzen von Bauern bei Steyr gefunden. Continuatio Florianensis. Monumenta Germaniae Script. IX,750,51. Arnold Luschin von Ebengreuth, Handel, Verkehr und Münzwesen der Stadt Wien. Geschichte der Stadt Wien, red. von Zimmermann. Wien 1898. S. 399. *v. Krones, Verfassung und Verwaltung von Steiermark, a. a. O. 595. * Es wird urbs nostra Styra genannt. Meiller, Regesten der Babenberger 69, Nr. 53. 6 Schwind-Dopsch, S. 142ff. In der Narratio heisst es: Qua nimirum con¬ sideracione moniti prudentes viri cives in Styra fideles nostri dilecti, cum quasdam libertates et consuetudines de permissione illustrium quondam principum Austrie et Styrie predecessorum nostrorum usque

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