Das Eisenwesen in Innerberg-Eisenerz bis zur Gründung der Innerberger Hauptgewerkschaft im Jahre 1625

454 eigentlichen Bergbau verlangen auch die damit zusammenhängenden Arbeiten, der Hüttenbetrieb, die Waldwirtschaft, die Lebensmittelversorgung, die Verarbeitung des Roheisens und die im Anschlusse daran sich entwickelnde Industrie, sowie der Verlag des Eisens durch die Bürger von Stadt Steyr in Oberösterreich und Leoben in Steiermark eine eingehende Behandlung. Innerberg und Vordernberg erscheinen, was diese Phasen der Eisenerzeugung und Verarbeitung betrifft, fast vollkommen unabhängig von einander. Jedes hatte seine eigenen Districte, aus welchen die Zufuhr von Holz und Lebensmitteln erfolgte, sein eigenes Hammergebiet, bestimmte Verleger und selbständige Industrie- und Absatzgebiete. Innerberg gravitierte nordwärts nach Ober- und Niederösterreich, Vordernberg gegen Süden nach Steiermark. Eine gleichzeitige Behandlung der beiden Betriebsgebiete drohte die Einheitlichkeit der Arbeit zu stören und ich beschloss daher, mich bei der Darstellung auf das Innerberger Eisenwesen zu beschränken. Dies empfahl sich umsomehr, als hier sich eine mit Anfang des 17. Jahrhunderts zu einem gewissen Abschlusse gelangende Entwicklung darbot. Entwicklung Gesammtdarstellungen der geschichtlichen des Innerberger Eisenwesens lagen mir nicht vor. Die meisten Autoren, welche dieselbe in ihren Darstellungen streifen, beschränken sich auf kurze historische Ueberblicke. Am genauesten handelt darüber noch Albert von Muchar im dritten Bande seiner „Geschichte von Steiermark“ für die älteste Zeit. Seine übrigen das Eisenwesen betreffenden Schriften: „Beiträge zu einer urkundlichen Geschichte der altnorischen Berg- und Salzwerke“, Steiermärkische Zeitschrift, 11. Heft; „Die ältesten Erfindungen in Innerösterreich“, ebenda, N. F. 4. Jahrgang, 2. Heft; „Der steiermärkische Eisenberg, vorzugsweise der Erzberg genannt“, ebenda, N. F. 5. Jahrgang, 1. Heft, und „Die Geschichte des steirischen Eisenwesens von 1550—1590“, ebenda, N. F. 8. Jahrgang, 2. Heft, sind wie die vier letzten Bände seiner ,Geschichte von Steiermark“ lediglich als Materialsammlungen zu betrachten. Franz Ritter von Ferro, „Die Innerberger Hauptgewerkschaft, Tunners Jahrbuch der montanistischen Lehranstalt zu Vordernberg, Jahrgänge 1843—1846, S. 197ff., behandelt erst die Zeit nach 1625 genauer. Die Mittheilungen, die Franz Martin Mayer in seiner Schrift „Das Eisenwesen zu Eisenerz 1570—1625“

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