Das Eisenwesen in Innerberg-Eisenerz bis zur Gründung der Innerberger Hauptgewerkschaft im Jahre 1625

507 leichten und rasch gehenden Hämmern, den Zainhämmern. So wurde durch diese neuerliche Arbeitstheilung eine viel raschere und sorgfältigere Arbeit und ein geringerer Verlust an Eisen erzielt. Noch in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts sollen im ganzen Innerberger Gebiet nur fünf solcher Hammerwerke man hiess sie welsche Hammerwerke — bestanden haben. In der Zeit nach 1498 wurden in St. Gallen, Grossreifling und Weissenbach fünf, in Weyer, Aschach, Laussach und Reichraming fünfzehn welsche Hämmer errichtet.* Schon 1517 sind alle Hämmer des Innerberger Gebietes mit Ausnahme der vier in Innerberg selbst in welsche verwandelt.2. Ihre Zahl steigert sich durch das ganze 16. Jahrhundert, in der zweiten Hälfte bestanden sechsundvierzig bis achtundvierzig Werke, und zwar fünf davon in Grossreifling und Landl, zwölf in St. Gallen und Weissenbach, einer in der Essling, zwei in der Freunz, acht in Kleinreifling, sieben in Laussach, sechs in Weyer an der Gaflenz, drei in Reichraming, drei in Hollenstein und einer in der Mend Auch Waidhofen an der Ybbs errichtete am Anfang des ling. 16. Jahrhunderts drei welsche Hammerwerke, konnte aber gegen den Protest der Stadt Steyr und der Innerberger Hammer meister nur den Betrieb eines einzigen in Hollenstein aufrecht erhalten.* Die einfachen Hämmer, wie sie im Mittelalter im Gebrauch waren, hielten sich nur mehr im Gebiete des Erlaf und Ybbsthales, in Göstling, Lunz, Gaming, Gresten, Scheibbs und Purgstall, wurden aber dort, wie die Hämmer in Innerberg selbst, blos zur Verarbeitung des Abfalleisens, aus welchem man nur Weicheisen erzeugen konnte, verwendet und hiessen Zerennhämmer. Für die ganze Darstellung: 1524, Processacten anlässlich der Beschwerde der Hammermeister der Herrschaft Steyr und Weyer gegen die Errich¬ tung neuer welscher Hämmer in Waidhofen. R. F. A. F. 17392. Woher der Ausdruck ,welsche“ Hämmer stammt, ist nicht sicher. Mit den Brescian¬ schmieden (vgl. Beck, Geschichte des Eisens II, 246ff.) dürfte er kaum in Zusammenhang zu bringen sein. 2 Innerberger Eisenordnung von 1517 März 10. Schmidt, Berggesetze III, 1, 96. 3 1575 April 30. Hammerschmiedordnung Erzherzog Karls II. R. F. A. F. 18316. 1583 Februar 18. Eisensatzordnung. a. a. O. * Siehe oben Anm. 1. 5 1574 März 1. Ordnung Maximilians für den Provianthandel. a. a. O. S. 93—104. Vgl. auch Beil. VII.

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