Das Eisenwesen in Innerberg-Eisenerz bis zur Gründung der Innerberger Hauptgewerkschaft im Jahre 1625

505 tungen wie Holzknecht-, Flösser-, und Köhlerarbeiten.* Auch in Vordernberg vollzog sich derselbe Process. Auch hier hielten sich nur vier Hämmer,2 die übrigen Halbmasseln wurden in den Hämmern zu Leoben, Kammerthal, Rottenmann, Knittelfeld, Judenburg, Obdach, Scheifling, Welz, Murau, Graz, Radkersburg, in Bruck an der Mur und im Mürzthale verarbeitet. Wir haben somit ein Vordernberger und ein Innerberger Hammergebiet zu verzeichnen. Diese Trennung mag auch viel zu der vollständigen Scheidung zwischen Innerberg und Vordernberg beigetragen haben. Die im Innerberger Hammergebiet liegenden Hämmer werden in den Quellen stets als Innerberger Hämmer schlechthin bezeichnet. Gewissermassen eine Unterabtheilung derselben bildeten die Hämmer in und um Lunz, Göstling, Gaming, Gresten und Scheibbs im Erlafthale, welche die Proviantsorten verarbeiteten und nicht zu den eigentlichen Unter welchen Innerberger Hämmern gerechnet wurden.4 Formen sich die Trennung der Hämmer von den Radwerken vollzog, ist wegen Mangel an Nachrichten nicht klarzustellen. Wahrscheinlich ist, dass die ersten selbstständigen Hämmer von 1 1565 April. Klageschrift der Hammermeister gegen die neue Preissteigerung. „Woher solle dann ain armer hamermaister sain weib, khinder und gesyndt erhalten, nachdem deren ordten im gepürg khain annder handtierung vorhanden. R. F. A. F. 17392. 2 Eisenordnungen von 1448 und 1449. 3 1355. Einige Bürger von Judenburg bekommen vom Stifte Admont eine Hofstatt bei Obdach mit einem Zainhammer, den erforderlichen Wasserleitungen und Rechten zum Holzschlagen und Kohlenbrennen gegen einen jährlichen Grundzins. Muchar, Geschichte von Steiermark 6, 234. 1413 Juli 4. Jakob der Arbeisthaler, Bürger zu Leoben, verkauft der Bruderschaft der Schmiede und Hammermeister einen Zins auf der Schmiede und Wiese gelegen zwischen „paiden Lewben“ an der Mur. Orig. Steiermärkisches Landesarchiv, Nr. 4528a, 1428 December 21. Friedrich IV. entscheidet einen Streit zwischen den Bürgern von Mürz¬ zuschlag und den Hammermeistern von Kindberg, Bruck an der Mur und Stainz. Muchar, Geschichte von Steiermark 7, 193; vgl. weiter die Eisenordnungen von 1502 Juni 29, ebenda 8, 213. 1517 Januar 5, ebenda 8, 266 ff. und die Preisordnungen von 1544, 1560 und 1564 für Inner¬ berg und Vordernberg. (Siehe unten.) * Fries, Scheibbs und die Eisenindustrie des Erlafthales (Blätter des Ver¬ eines für Landeskunde von Niederösterreich 1878, 235 ff.) setzt das Aufkommen der Hämmer in diesen Gegenden wohl etwas zu früh, nämlich für das Ende des 12. Jahrhunderts, an.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2