Das Eisenwesen in Innerberg-Eisenerz bis zur Gründung der Innerberger Hauptgewerkschaft im Jahre 1625

480 der Anstellung eines ständigen Schieners absah. Die Erzlager waren so ausgedehnt und die Zahl der Bauberechtigten so klein, dass es zu verwickelten Grenzstreitigkeiten wohl nur selten kam. Wie gross die Zahl der Bauberechtigten im Mittelalter war, wissen wir nicht. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts bestanden, nachdem um 1450 eine Vermehrung erfolgt war, ungefähr fünfzehn Radwerke, deren Zahl im 16. Jahrhundert aufneunzehn stieg.1 Unter diese neunzehn Radmeister war seitdem der Innerberger Antheil aufgetheilt. Zu jedem Radwerke gehörten beiläufig zwanzig „Erzrechte“, welche 20 Klafter im Seiger und 56 Klafter im Scherm massen. Der Innerberger Antheil zerfiel somit in ungefähr 300 Erzrechte.2 Spuren der damals erbauten Stollen, der sogenannten „Schrämstollen“ sind noch erhalten. Sie sind 156—212 cm hoch und 53—56 cm breit. Einer derselben ist 200 m lang und trägt die Jahreszahl 1583.3 Sehr lehrreich ist die Abbildung, die Merian von Eisenerz und dem Bergwerke im Jahre 1670 gibt. Allerdings war damals schon ein grosser Theil der alten Gruben aufgelassen worden; die Eintheilung des Berges aber in verschiedene Abbaugebiete, als welche die Gruben „an der sendpruggen“ am Fusse des Berges, dann ,an der obern und untern leuten“ in der Mitte desselben und ,am Neuberg“ dem obersten Theil bis zur Ebenhöhe, am „Hart“, ,an der Kalkwand“, am obern und untern „Zauchen“ und im „Maisspach“ genannt werden, bestand schon im 16. Jahrhundert. Deutlich zeigt uns die Abbildung auch das Ueber wiegen des Tiefbaues.4 Ein Radmeister hielt immer nur drei bis vier Gruben im Betrieb, wodurch sich auch die geringe 11448 und 1449 wird in den Eisenordnungen eine Vermehrung der Blahhäuser anbefohlen. Am Ende des 15. Jahrhunderts werden sie abermals um fünf vermehrt. 1524. Klageschrift der Stadt Steyr, Weyer und der Urbarsleute der Herrschaft Steyr gegen die Errichtung eines neuen Hammerwerkes in Waidhofen an der Ybbs. R. F. A. F. 17392. Im 16. Jahrhundert bestanden neunzehn Radwerke in Innerberg. Amtsordnung von 1539, a. a. O. S. 217. Generalsatzordnung und Capitulation für die drei unierten Glieder. 1583 Februar 18. Siehe oben S. 459, Anm. 2. 2 1517 Januar 5. Eisenordnung. v. Muchar 8, 266ff. 1560 April 2. Vocabularius für den Erzberg. Siehe oben S. 464, Anm. 1. 1599 September 12. Eisencapitulation. E. Sedlaczek, „Der Bergbaubetrieb auf dem Erzberge einst und jetzt“ bei Jugowitz, Führer auf der Bahnlinie Eisenerz—Vordernberg, 24. * 1625 October 10. Eisencapitulation und Jugowitz, Führer. Beil. V. AltEisenerz (nach der Abbildung bei Merian).

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