618 der Gegenreformation aus und kündigten ihre Einlagen. Die Verwirrung im Münzwesen wurde immer ärger. Infolge des Krieges wurde allenthalben schlechtes Geld geprägt. Die voll¬ wertige Reichsmünze in den deutschen Handelsstädten erhielt daher einen ungemein hohen Curs, welcher den in Steiermark festgesetzten bei weitem überschritt, zu dem aber die Eisenhandelsgesellschaft beim Verkaufe des Eisens das Geld nehmen musste.1 Es kam deshalb zu fortwährenden Streitigkeiten zwischen der Compagnie und den steyrischen Gliedern. Schliesslich erklärte die Compagnie, sie würde, wenn die steyrischen Glieder das Geld nicht nach dem Werte nehmen wollten, zu dem es ihr selbst zu stehen komme, überhaupt keinen Verlag erstatten. Die Radmeister, die schon 1800 Mass Eisen liegen hatten und in noch grössere Noth zu kommen fürchteten, fügten sich und nahmen 1621 das Geld in diesem Werte an.2 Im Jahre 1621 erreichte die Münzverschlechterung ihren Höhepunkt, als auch Kaiser Ferdinand zu derselben griff. Die berüchtigte Kipper- und Wipperzeit oder das lange Geld, wie es in Steiermark hiess, begann. Die vollwertige Münze wurde in ihrem Werte so gesteigert, dass ein Ducaten 20 fl. und ein Reichsthaler 10 fl. galt.3 Als man dann Ende 1622 die alten Münzwerte wieder einführte und 1623 wieder gutes Geld prägte, hatte dies einen allgemeinen finanziellen Ruin zur Folge. Die Eisenhandelsgesellschaft verlor allein 170.000 fl. 5 und war nicht mehr in der Lage, den Verlag zu erstatten.“ Die im Gefolge der Münzverschlechterung sich einstellende Preissteigerung, die schlechte Qalität des Erzes und der Holzmangel' machte die Weiterführung des Betriebes unmöglich. Arnold Luschin von Ebengreuth, Das lange Geld in Steiermark. Mit¬ theilungen des historischen Vereins für Steiermark. Heft 38, 33 ff. 2 Ebenda 40. 3 Ebenda 41 ff. 4 Ebenda 47. 51625 Juli 31. Siehe oben. 6 Schon 1621 Juni 17 droht Ferdinand der Compagnie mit Entziehung der Verlagsberechtigung, wenn sie noch länger mit dem Verlag zögern würde. R. F. A. F. 18317. 1624 Februar 12. Bericht der Eisenhandels¬ gesellschaft an die Proviantcommission. R. F. A. F. 17392. 1621. Memorial über die Mängel am Erzberg. „Am Berge seien nicht die nöthige Anzahl Knappen beschäftigt, die Gruben verhauen, das Erz aus den einzelnen Gruben werde nicht vermischt. Die neugefundenen Erze
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