616 im Betrage von 30.000 fl.1 Die Missstände, welche der grosse Münzenaustausch im Eisenhandel bewirkte, wurden auch immer empfindlicher fühlbar. Alle Versuche, denselben zu steuern, wie die Verbote, gute Reichsmünzen an den italienischen, pol¬ nischen und ungarischen Grenzen auszuführen und schlechtere Münzen anzunehmen, hemmten, ohne viel zu nützen, den Handelsverkehr. Von grossem Nachtheil für die Compagnie war es auch, dass die Rad- und Hammermeister die Münzen zu einem niedrige¬ ren Course rechneten, als die Eisenhandelsgesellschaft sie von den Gegenhändlern nehmen musste.2 Es war nicht zu ver¬ wundern, dass diese mit ihrem ohnedies nicht grossen Betriebs¬ capital allen diesen Unglücksfällen nicht standhalten konnte, zumal auch der allgemeine Wohlstand der Stadt durch die harten Strafen, die über sie wegen ihres Widerstandes gegen die Gegenreformation verhängt worden waren, sehr gelitten hatte.3 Am Anfang des 17. Jahrhunderts konnte sie den Verlag nicht leisten und war 1605 schon mit 100.000 fl. im Rückstand. Abermals griff die Regierung ein, vermittelte jene Darlehensverträge mit den österreichischen Legorten und Nieder¬ lagsplätzen, von denen wir oben schon sprachen,* und führte einen Aufschlag zu Gunsten der Compagnie ein,5 ja sie liess sich sogar zu einer jährlichen Zubusse von 9200 fl. herbei. 1603 August 20. Bericht des Rathes und der Eisenhandelsgesellschaft an den Vicedom von Oberösterreich, den Eisenobmann und den Mautner zu Linz über die Eisenausfuhr. R. F. A. F. 17392. 2 1588 März 10. Gutachten des Münzmeisters Lorenz Hübner und des Münzwardeins Andreas Händel von Wien über die Wirkung des Eisen¬ handels auf das Münzwesen. R. F. A. F. 18316. Desgleichen 1588 März 29. Bericht der niederösterreichischen Landschaft. Ebenda. 1599, Eisen¬ capitulation. 1598 wurde die Stadt zu 8000 fl. Pön verurtheilt. Preuenhuber, 323. Zahlreiche vermögende Bürger wanderten aus, so 1603 Hieronymus Händel, Karl Elsenhammer und Thomas Winkler nach Regensburg. Ebenda, 331. * Siehe oben 590 5 1605. Gedruckte Eisensatzordnung. Stadtarchiv Steyr. 6 1615 Juni 26. Mathias schreibt an die niederösterreichische Regierung, die Stadt Steyr und die Eisenhandelsgesellschaft hätten 1001 103.423 fl. Schulden bei den Hammermeistern gehabt, zu deren Bezahlung man die Legstädte zu festen Darlehen bewogen und ausserdem mit landes¬ fürstlicher Bewilligung eine Zubusse von 9200 fl. ertheilt hätte. Damit hätte sie 50.000 Centner Roheisen, die bei den Blahhäusern, Hämmern und Ladstätten lagen, gehoben. Bis 1614 sei die Schuld trotzdem auf 211.000 fl. angewachsen, weshalb die Eisenhandelsgesellschaft strafwürdig
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