613 Die alten Missstände in Innerberg waren durch die letzten Reformen nicht behoben worden, grossen Theils wohl durch Schuld der Radmeister selbst. Die Marktgemeinde Eisenerz that nichts zur Hebung des Eisenwesens. Die Radmeister waren mit Lasten aller Art, mit Pupillengütern, Gerhabschaften, Markt¬ steuer, Maut, Gericht, Baumeister, Spitalkirchenraitung so über häuft, dass dies eine ungünstige Rückwirkung auf den Betrieb hatte.* Eine genügende Sicherung der Grubenbauten wurde nicht durchgeführt und abermals eine unvernünftige Waldver schwendung getrieben.2. Da die drei Holzrechen doch noch nicht alle Bedürfnisse deckten, trat bald wieder Holznoth ein und die Kohlenpreise stiegen abermals erheblich. Die schlechte Zimmerung des Berges machte eine Vermehrung des Knappen¬ personales nothwendig. Die Löhne und die Lebensmittelpreise stiegen um das Doppelte, die Preise der Pferde um das Drei¬ fache. Die Lebensmittelversorgung stockte trotz der neuen Ordnung manchmal ganz.3 Dazu kamen Hochwasserschäden und Feuersbrünste,* kurz das Berg- und Hüttenwesen stand am Ende des 16. Jahrhunderts so schlecht wie kaum jemals zuvor. Zur Abstellung dieser Unordnung wurde abermals eine Commission nach Innerberg gesendet, welche nach eingehender Visitation die Eisencapitulation vom 11. September 1599 erliess, die sich hauptsächlich mit der Ordnung des Berg- und Hütten¬ wesens beschäftigte.“ Um der allgemeinen Theuerung Rech- — Instruction für eine 1608 eingesetzte Commission für Innerberg. F. M. Mayer. Das Eisenwesen, a. a. O. S. 180. Ich kann mich bei der Schilderung der Folgezeit woll kürzer fassen und auf die Nachrichten, die F. M. Mayer in seiner eben citierten Arbeit über das Eisenwesen in Eisenerz aus den Acten des k. k. Statthaltereiarchives zu Graz mittheilt, verweisen. 1599 September 12. Eisencapitulation. Siche oben S 465, Anm. 1. 1605 August 31. Bericht Ferdinands. Siehe oben S. 459, Anm. 2. Auch für das Folgende. * 1592 October 1 musste schon wieder eine Neuordnung für das Proviant¬ wesen erlassen werden. A. M. I. Patente * Preuenhuber, 323. § 1600 October 5. Christoph Strutz schreibt an den Innerberger Amtmann, er sei schon dreissig Jahre Eisenobmann, aber in so schlechtem Zustande habe er das Wesen noch nie gesehen. Es sei zu erwarten, dass die Hammermeister alle auswandern und die Bürger, welche ihr Geld bei der Compagnie eingelegt hätten, alle ihre Einlagen kündigen würden. R. F. A. F. 18317. 6 Darüber vgl. oben S. 481. 41
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