Das Eisenwesen in Innerberg-Eisenerz bis zur Gründung der Innerberger Hauptgewerkschaft im Jahre 1625

587 wir doch, dass auch in Regensburg, Passau, Augsburg und Ulm bestimmte Häuser den Eisenhandel führten.1 Durch Vor schussverträge mit den Eisenhändlern von Steyr, die zum Theil auch aus der Zeit stammen, als infolge des Verbotes des Rad¬ und Hammerwerksverlages durch Ausländer die Eisenhändler von Steyr für die Verlagsschulden der Rad- und Hammermeister Garantie leisten mussten, sicherten sie sich den Einkauf des Eisens, zu dem sie sich auch ohne Rücksicht auf den guten oder schlechten Gang des Eisenhandels verpflichteten.2 Ihre Verlässlichkeit im Verlag der Eisenhändler wird stets gerühmt. Durch ihre Vermittlung kam das Innerberger Eisen und die Handwerkswaren nach Sachsen und Leipzig,4 nach Meissen, Centner kostet ihm also 9 fl. Er kann ihn in Nürnberg um 10 fl. verkaufen. Da er sich aber verpflichtet hat, auch bei schlechtem Gang des Eisenhandels den Stahl zu kaufen, und ein Darlehen gegeben hat, so kann er nur auf 150 fl. Gewinn jährlich rechnen. R. F. A. F. 17392. 1 1570 Juli 23. Siehe oben S. 568, Anm. 3. In Ulm wurde der Eisenhandel bis 1549 von der Kaufleutezunft geführt, später aber freigegeben. Nübling, Ulms Kaufhaus im Mittelalter 104 ff. Aus Passau erscheint um 1570 Urban Stauber, aus Ulm Marx Neuprunner als Eisenhändler in Steyr. Sie alle erklären, schon ihre Eltern und Vorahnen hätten mit Steyr Eisenhandel getrieben. 1602 sind Wolf Eisenmann, Abraham Schlum¬ perger, Georg Dienpfl, Christoph Weiss, Jakob Elsenhammer, Jakob Aichinger, Hans Gebhard, Wolf Härtinger, Georg Grünwald, Caspar Gichtl, Niklas Fletacher und Georg Rapfl aus Regensburg, Bartlmä und Elias Küchler aus Augsburg und wieder ein Neuprunner aus Ulm am Eisenhandel betheiligt. Siche oben S. 582, Anm. 6. 2 1563 Februar 27. Bericht der niederösterreichischen Kammer über die Bitte der Stadt Augsburg um Zulassung zur Eisenverführung. R. F. A. F. 17392. 1568 Juni 25. Beschwerde der Eisenhändler von Steyr gegen die neue Eisenpreissteigerung ebenda. 1568 November 9. Bericht der niederösterreichischen Kammer über das Gesuch der Nürnberger, Augs¬ burger und Passauer Bürger um Zulassung zur Eisenausfuhr. Ebenda. 1570 Juli 23. Siehe oben S. 568, Anm. 3. 1603 Juni 29. Gesuch des Christoph Weiss aus Regensburg ebenda. 1603 s. Gesuch des Michael Diener. 1590 März 28. Bericht der niederösterreichischen Kammer an Mathias über das gesammte Eisenwesen. R. F. A. F. 18316. 1604 Februar 7. Protest des Rathes von Steyr gegen Zulassung des Sigmund Fletacher aus Regensburg zum Eisenhandel. Er habe noch nie Verlag gezahlt wie die alten oberländischen Kaufleute, „so mit ihren eltern und ihnen lange gehandelt, die uns, so wie nirgends ausgewist, treuherzig geliehen haben“. Sie seien manchen von ihnen 4000, 5000—10.000 fl. schuldig. R. F. A. F. 17392. * Darüber und über den gesammten durch die reichsdeutschen Handelsstädte vermittelten Absatz vgl. 1527 Beschwerde des Rathes von Steyr

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2