Das Eisenwesen in Innerberg-Eisenerz bis zur Gründung der Innerberger Hauptgewerkschaft im Jahre 1625

574 anderen oberösterreichischen Städten. Schon im 14. Jahrhundert können wir anlässlich der Handelsbeziehungen der oberöster reichischen Städte untereinander die Anfänge einer landesfürst¬ lichen Wirtschaftspolitik nach territorialen Gesichtspunkten be¬ merken. Die oberösterreichischen Städte Wels, Linz, Enns, Freistadt und Steyr hatten sich gegenseitig das Recht gewähr leistet, dass ein Bürger dieser Städte in den anderen wieder nur an Bürger verkaufen dürfe. Die Bürger der genannten Städte übernahmen also den Verkauf des Eisens an die Hand werker innerhalb ihrer Heimatstadt und in der Umgebung der selben und waren auch am Eisenhandel ins Ausland betheiligt. Für Enns hatten die Steyrer Mautprivilegien schon im Stadtrecht bekommen. Die Ennser trieben selbst Eisenhandel und wollten 1483 die Steyrer zwingen, ihr Eisen in Enns niederzulegen. In dem darauf sich entspinnenden Streit siegten die Steyrer, wurden von der Maut in Enns ganz befreit und als einzige rechtmässige Mautstätte Ebelsberg anerkannt.Von da kam das Eisen nach Linz. Linz war privilegierte Legstatt im Donauhandel. Der Linzer Jahrmarkt, den besonders viel oberdeutsche Kaufleute besuchten, war schon im Mittelalter für Stey von grosser Bedeutung Wels betheiligte sich ebenfalls 11382 December 27, Steyr. Albrecht III. bestätigt diesen Brauch. Cop. k. u. k. Haus-, HIof- und Staatsarchiv Wien. Auch sonst erscheinen diese oberösterreichischen Städte als eine abgeschlossene Gruppe im Handel. Sie haben gemeinsame Privilegien im Handel mit Venedig (siehe unten) und dieselben Mautansätze an der Maut zu Wien. Nach 1320. Be¬ stimmungen über die Burgmaut in Wien. Tomaschek, Rechte und Frei¬ heiten der Stadt Wien 90. „Ist, daz ein Steirer oder ein Welser oder ein Linzer oder ein Enser oder ein Vreinsteter oder, swer ob der Ens gesezzen ist. herin icht fuert, der geit von dem wagen 2 phennig, iz sei leineins oder wolleins oder welcherlei iz sei.“ Desgleichen die Bestimmungen über die Wassermaut (ebenda 95) und über den inneren Zoll, ebenda S. 96. 2 1483 April 30. Friedrich IV. setzt den Zoll, den die Ennser für einen Centner Eisen zu leisten haben, auf 4 § fest. Oberleitner, Die Stadt Enns im Mittelalter, a. a. O. 135. Urkunden ddo. 1483 Juni 14 (Ober¬ leitner, a. a. O. 136) und 14183 September 1. Friedrich IV. befichlt seinem Landeshauptmann in Oberösterreich, Bernhard von Schroffenberg, den Streit zwischen Enns und Steyr wegen der Strasse von Steyr nach Ebels¬ berg zu schlichten. Archiv des Museums Francisco-Carolinum zu Linz. 1423 März 19. Albrecht V. theilt den geistlichen Grundherren des Landes ob der Enns mit, dass auf ihren Gründen an der Donau ungewöhnliche Ladestätten seien, und bestimmt, dass von alters bis Linz nur Legstätten zu Mauthausen und Enghagen seien. C. R. F. A. F. 17392 (liegt bei

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