557 Hammergebiet zerstreut lagen Drahtzieherwerkstätten, besonders in der Buchau, in Weissenbach und in Windischgarsten. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zählte man deren 14, die zusammen jährlich über 3500 Centner Ziehereisen, ein aus dem Abfalleisen in den Hämmern erzeugtes Product, verar beiteten.1 Dagegen trat die Erzeugung von Schutzwaffen zurück. Im Mittelalter wird ganz vereinzelt ein Harnischmacher in Steyr genannt. Auch der mit der Erfindung des Schiesspulvers aufkommende neue Zweig der Eisenindustrie, die Erzeugung von Feuer waffen, fasste im Steyrer Industriegebiete keine Wurzel. Als am Ende des 15. Jahrhunderts der Eisenguss in Oesterreich eine ausgedehnte Verwendung fand und die grossen Werkstätten des Sebald Pögl in Thörl bei Aflenz3 und durch Förderung Maximilians die tirolischen Waffenfabriken entstanden,1 suchte man den Eisenguss auch in Innerberg einzuführen.” Doch eignete sich das Erzberger Eisen nur durch Beigabe von Gra Hammerschmiedordnung von 1575 April 30 und Generalsatzordnung von 1583 Februar 18. 2 Als Zeuge in einer Kremsmünsterer Urkunde von 1367 Juli 22. Haagn, Urkundenbuch von Kremsmünster, Nr. 255, S. 265—267. 3 1469 liefern sie schon 300 Hakenbüchsen und 14.000 Kugeln an den Kaiser. Chmel, Regesta Friderici, Nr. 5583. Weitere Aufträge des Kaisers von 1470 November 8. Heinrich Zimmermann, Josef R. v. Fiedler und Johann Paukert, Urkundenauszüge aus dem k. u. k. Haus-, Hof- und Staatsarchive. Jahrbücher der Kunstsammlungen des Allerhöchsten Kaiser¬ hauses I, 2, S, XXI, Nr. 133. 1506 April 6. David Schönherr, Urkunden und Regesten aus dem k. k. Statthaltereiarchive in Innsbruck. Ebenda II, 2, S. XXIII, Nr. 774. 1506 Mai 29. Ebenda S. XXIV, Nr. 783, 1407 August 19. Ebenda S. XXXII, Nr. 868. 1507 October 23. Ebenda S. XXXIV, Nr. 876. Für den Eisentransport wird die Familie Pögl von jedem Strassen zwang befreit (1578 Februar 14. H. Zimmermann, J. R. v. Fiedler, J. Paukert, a. a. O. S. XXII, Nr. 144) und auch gegen die Ueberreiter von Steyr geschützt. R. F. A. F. 18315. Sie erwarb grossen Reichthum und wurde geadelt. Sebald Freiherr von Pögl besass 1539 drei Radwerke in Vordernberg und fünf welsche Hämmer. v. Muchar, Geschichte von Steiermark 8, S. 443. Vgl. Boeheim, Die Waffenschmiede Seusenhofer, ihre Werke und ihre Beziehungen zu habsburgischen Regenten. Jahrbücher der Kunstsamm¬ lungen des Allerhöchsten Kaiserhauses XX, 1, S. 281 ff. 1507 Juni 24. Die Raitkammer sendet über Auftrag Maximilians den Hans Zanger nach Eisenerz, um daselbst einen Ambos zu „einem modl zu harnaschblech“ zu verfertigen. David Schönherr, Urkundenauszüge aus dem Innsbrucker Statthaltereiarchive, a. a. O. S. XXXI, Nr. 851.
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