Die Geschichte des Wehrgrabens 1936/1960
9 1685 zogen die Wehrgräbler zum Gastwirt Bernhard Scharmüller des äußeren Rats um. (Kirchengasse 4) Da sich einige Weißgerber beschwerten, dass der Wintersperg für seinen Fluder zum Kupferhammer, der so breit sei wie 2 andere Fluders nur 12 fl Fludergeld zahle, wurde beschlossen bei dem nächsten Abkehr die Fluder zu messen und Das Fludergeld „nach der Bachen Befund“ zu bestimmen. Auch die Besitzer der Gaden am Mittermüllerzeug (4. Zeugstätte) erhoben Klage, dass die am Dr. Mül- lerzeug ihre Werkgaden gar wenig bearbeiten und die Fachbretter mit aufziehen; der Dr. Müller auch, wann derselbe sein Malter vermahet, „fürsetzt“ und das Wasser über den Ablass abkehrt, obwohl ihm 1659 anbefehlen worden, dass der Inhaber der Doktormühle immerdar 5 Fluder öffnen and die Fachbret- ter halb aufziehen, die anderen aber als der Polierer, Weißgerber, Lägler, Perger und beiden Aidinger sol- len auch offen halten. Im Jahre 1689 bat Paul Eggl am Jahrtag um Nachlass des Fludergeldes, weil er den Fluder ein Jahr lang nicht benutzt hatte. Die Wehrgräbler gingen jedoch nicht darauf ein. Die zwischen der Brücke und dem Sandkasten im Aichet gelegene Schlacht war verfault und drohte zusammenzufallen. Die Wehrgräbler verlangten daher 1690 von Michael Purner, dem Besitzer der Säge am Saggraben und auch von Tobias Fischer, bürgerl. Drechsler, als Eigentümer des Grundstückes an der Schlacht die Reparatur derselben, um größeren Schaden bei Hochwasser au verhüten. Da diese beiden aber nichts leisten wollten, wandten sich die Wehrgräbler an den Magistrat um Abhilfe 12 und machten ihn für eventuellen Schaden durch die schlechte Schlacht verantwortlich. Die Plautzenhofsäge am Saggraben gehörte früher zur Herrschaft Nieder-Aichet, deren Sitz der Plautzenhof war. Mit dem Ankauf des Plautzenhofes kam auch die Säge in den Besitz der Stadt. Zu dem Saggraben gehörte: Die Giesserische Papiermühle (Rup. Kiemoser) 6 fl Hans Grabmers Drahtziehe (Paul Staininger) 6 fl Die Furtmüller oder morgische Drahtziehe (Jakob Schreiber) 1 fl 2 ß Die Hans Menhardschen 2 Schleifen (Wolf Pley) 1 fl 4 ß Die Hans Ennsthalerischen 2 Schleifen (Thom. Ennstahler) 2 ß Georg Klell d. J. (Hans Müller d. M.) 2 ß Mich. Ernsts Schleife (Tobias Dunst) 2 ß Hans Hellmayrische Weißgärberwalch (Franz Pitschko, jetzt Jos. Griestmayr) 2 ß zus. 17 fl 2 ß „Diesen Zutrag hat sonsten der Besitzer der Lettmüllerischen, letzten Pürnerischen, insgemein aber Plaut- zen-Sagmühl und zugehörigen Wisselgenossen, dahingegen den Wehrgraben herhalten müssen . 13 Da nun vermöge relations ratification vom 25. VI. 1706 erholte Sagmühl dem Adam Perger zur Erbauung einer Schleife überlassen worden, mit dem Unterschied jedoch, dass gemeiner Stadt gegen Genießung des Wis- sels und gleichberührter Fludergelder, wozu der Perger noch absonderlich wegen seiner Säge und nun- mehrigen Schleifen jährlich 4 fl Steuer und 6 fl Fludergeld zu contribuiren hat, den Saggraben herhalten muss, so hat mithin Germ. Stadt wegen solches oneris jährlich zu geniessen: Alte Fludergelder 17 fl 2 ß - d Pergerisch neuer Zutrag 10 fl - ß - d Die Wiesenfechsung angeschlagen mit 3 fl - ß - d So bringt ohne der von der Weißgärberwalch jährlich zu gebenden 2 Felle 30 fl 2 ß - d Hingegen hat gem. Stadt besagt gleicherholter relation dasjenige, was sonsten die Plautzensag zu Wehrgraben bezahlt und zu entrichten mit jährlich 10 fl 4 ß – d.“ 12 Wie schon im Jahr 1680 , Beilage 7 1 3 Beilage 8
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