Die Geschichte des Wehrgrabens 1936/1960

19 Im Jahre 1947 wird ein Ansuchen des Drechslermeisters Feuerhuber um Überlassung einer Wasser- kraft aus prinzipiellen Gründen abgelehnt. Der Rechensteg der 1. Zeugstätte wurde von der Fa. Pelz instandgesetzt. Der Wehrdurchbruch in Zwischenbrücken wurde am 14. Februar durch den Magistrat repariert. Das Wehr befindet sich in schlechtem Zustand. Neuerlich wird die Erneuerung der Statuten der Wehrgrabenkommune angeregt. Das Stadtbauamt schlägt vor, Schleusen dort einzubauen, wo sich derzeit die Abkehrvorrichtung der Wehrgrabenkommune befindet. Daraus sollen sich folgende Vorteile ergeben: 1.) Regulierung des Einrinnens. 2.) Ersparung der Abkehr. 3.) Wegfall der Erhaltungskosten der Kollerfalle. AlleWehrgräbler lehnen das Projekt ab, da ohne Koller-Falle dieMöglichkeit der Bildung des Eisstaues (daher Überflutung der Ufer) in erhöhtem Maße gegeben ist. Auch die Unterhimmler-Auen seien durch Rückstau gefährdet. Sollten aber diese Schleusen einfrieren, wäre die Katastrophe unabsehbar. Das Projekt, den Saggraben zuzuschütten, scheint aufgegeben zu sein. Die Löhne für den Wehrgraben-Polier und den Schriftführer wurden um 50 % erhöht. Für die Reparatur der Spitalsmühlwehr hat der Gemeinderat 80.000.- S bewilligt. 1948 wurde das Fludergeld auf 180.- S pro Fluder erhöht. Der Magistrat und die Ennsbauleitung wollen die großen Firmen des Wehrgrabens zur Beitragsleis- tung für die Reparatur des Spitalmühlwehres heranziehen, was diese ablehnen. Der hierzu verpflich- tete ist insolvent. Die Firma Hack will die Fluderwände in Beton ausführen. Der Magistrat hat sich verpflichtet, das Einrinnen bei der Saggraben-Wiese auszubessern. (O. Bf. v. 6.4.1948) Die Spitalsmühle wurde an Strutzenberger verkauft. Es soll ein Volksbad errichtet werden. Der Bau- zustand ist im März schon gefahrdrohend. 1949 sollen bei der Fa. Mayr weitere 21 m Uferschlacht in Beton gemacht werden. Die Fa. Mayr zahlt die Hälfte. Gegenüber der Färberei Waller mündet ein öffentlicher Kanal in den Wehrgraben, welcher viel Un- rat in den Graben gebracht hat. Dessen Abfuhr obliegt der Gemeinde. Die Gemeinde hat ihn abgeführt Das Fludergeld wurde auf 240.- S erhöht. Außerdem waren 200.- S Reparaturkostenbeitrag zu zahlen. Die Fallenbrücke ist fast vollendet. Bei der Falle wird der Schussboden neu gemacht. Das Polier-Wohnhaus, die Stadeln und Vorräte müssen erhöht versichert werden. Die Landesregierung schlägt die Auflassung der Spitalsmühlwehr vor. Bei der Auflassung des Was- serrechts wäre die Vertiefung des Kanalbettes und die Unterwühlung der Anliegerbaut en zu gewärti- gen. Bei der Reparatur des Wehres ist die Kostenbedeckung fraglich. Man wird versuchen, die Nutznie- ßer des Wehres hierzu heranzuziehen. Die Wehrgrabenkommune ist daran nicht interessiert. Der In- genieur des Elektrizitätswerkes Steyrdurchbruch wird ersucht, den Vorstand der Wehrgrabenkom- mune telefonisch bei Hochwassergefahr zu verständigen. Dieser sagt zu. Durch die drei Hochwässer des Jahres ist an den Anlagen der Kommune großer Schaden entstan- den. Die Reparaturen erfordern eine Erhöhung des Fludergeldes auf 500.- S. 1950 wird jedoch das Fludergeld wieder auf 300.- S herabgesetzt. Der Schleifersteg hat für die Mit- glieder der Wehrgrabenkommune jedes Interesse verloren und befindet sich in schlechtem Zustand. Es wird beim Magistrat beantragt, den Steg abzutragen. Nach Reparatur des Schleifersteges wurde er von der Gemeinde übernommen. Herr Hack ist seit 17. Mai 1926 Prokurist, seit 20 Jahren Vorstandsmitglied und Kontrollor Herr Ing. Heindl seit 1924. Die Jubilare werden herzlichst für ihr aufopferndes Wirken zum Wohle der Wehrgrabenkommune bedankt und gefeiert. Die „Schwarze Brücke“ ist neu gebaut worden. Herrn Pichler wird auf die Dauer seiner Mitgliedschaft die kostenlose Ableitung von Abwässern in

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2