Die Geschichte des Wehrgrabens 1936/1960
15 1900 wurden am rechten Ufer von der Kruglwehr bis zur schwarzen Brücke Sporneinbauten vorge- nommen. 1901 erhielten Eduard und Karoline Wybiral (Direktionsstraße 6) die Bewilligung (gegen Widerruf), vomWehrgraben einen Sickerschlitz von 0,7 m Breite und 2 ½ m Tiefe zwecks Zuführung von Nutzwasser bauen zu dürfen. In der Wehrgrabenau musste 1905 ein Uferschutzbau von 580 m Länge mit einem Kostenaufwand von 4636,71 K durchgeführt werden. 1906 war Gottfried Sonnleinter Vorstand. Die Waffenfabrik suchte an, in die sogenannte Alte Wehr hinter dem Kugelfang eine Schleuse ein- bauen zu dürfen. 1906 wurde der Ablassboden der 3. Zeugstätte und eine Uferschlacht hergestellt, wodurch die Insel Elba um ein Stück vergrößert wurde. Das neugewonnene Land wurde Eigentum des Wehrgrabens. 1907 wurde der südlich gelegene, alte Holzschupfen der Commune abgetragen und ein neuer aufge- führt. Am 5. Mai 1907 übernahm die Wehrgrabenkommune die Herhaltung des Steges längs des Objektes I der O.W.G. auf Ihre Kosten, doch wurde der Steg von 1,70 m auf 1,10 m verschmälert, die Kommune hatte schon früher den Weg, der in der Mappe als ihr Eigentum eingetragen war, erhalten. 1908 war die Frage der Steyrflussregulierung in Rosenegg wieder aktuell; die Regierung wollte 22 ½ % der auf 13.400 K geschätzten Kosten tragen. Das Übrige sollten die Interessenten aufbringen. Die Wehr- grabenkommune erklärte sich zu einer Beitragsleistung von 4 % bereit, doch war dies der Gemeinde Gars- ten zu wenig. Schließlich gab der Staat 50 % aus der Kreditpost Meliorationen, 27 ½ % gab das Land und 22 ½ % wurden von den 7 Interessenten (Werndl, Schloss Rosenegg, Schloss Steyr, Steyrtal-Bahngesell- schaft, Wehrgrabenkommune Österreichische Waffenfabriks-Gesellschaft und Gemeinde Garsten aufge- bracht. Bei den Arbeiten kam ein alter Holzeinbau zum Vorschein, der auch noch weggenommen wurde. 1909 stellte die Stadtgemeinde am linken Wehrgrabenufer beim Objekt III, der Österreichischen Waf- fenfabriks-Gesellschaft ein Waschfloß her. Baumeister Franz Plochberger nahm zur Sicherung seiner Gründe auf der Voglwiese Buhneneinbau- ten vor. Die Bürstenfabrik Josef Mayr baute ein eisernes Wasserrad statt des hölzernen ein. Die Wehrgraben- kommune stimmte dem Bau unter der Bedingung zu, dass dadurch den Nachbarfludern kein Schaden zugefügt werde. Das Plautzenhofwehr war schadhaft geworden und wurde 1911 unter dem Vorstand Viktor Werndl neu ausgeführt. Die schadhafte Holzwehr bei St. Anna wurde durch eine Betonwehr ersetzt. 1913 baute die Österreichische Waffenfabriks-Gesellschaft anstelle der in den Objekten III. und IV. befindlichen Wasserräder und der alten Turbine zwei moderne Franzisturbinen ein. Am 12. Jänner d. J. wurde mit der Stadtgemeinde und Herrn Joh. Höfinger, Fabrikstraße Nr. 42 ein Übereinkommen bezüglich Erbauung und Herhaltung einer Ufersicherungsmauer von der Schlagerbrücke bis 3 m unterhalb derselben, getroffen. Vorstand war Herr Karl Schaffenberger. Die Erstellung einer Beton-Ufermauer bei den Häusern Wehrgrabengaase 11 und 13 wurde in Aussicht genommen. Da die Angaben es Wasserbuches schon sehr veraltet waren, wurden 1921 alle Anlagen neu vermes- sen und ein neues Wasserbuch angelegt. 1922 schlug die Stadtgemeinde der Kommune vor, die Geländer am Wehrgraben in Eisenbeton zu machen und sich an den Kosten mit 2/5 Teilen zu beteiligen. In der Frontmauer des Hasses Wehrgrabeng. Nr.17 zeigte sich im Jahr 1926 ein Riss. Da als Ursache desselben das Nachgeben der Uferschlacht erkannt wurde, musste diese instandgesetzt werden. Die Widerlagermauer der großen Fallenbrücke war unterwaschen und musste durch ein Betonfundament unterfangen werden. Mit der Stadtgemeinde wurde ein neuer Vertrag geschlossen, wonach diese in Zukunft die Brücke aus Eigenem zu erhalten hat.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2