Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 69 - mussten in Gegenwart des Stadlschreibers mit den Fertigern ihre Abrechnung machen. 1 Er musste ihre Bücher von Zeit zu Zeit überprüfen und sich persönlich von der vorhandenen Salzmenge überzeugen. 2 So verpflichtete sich bereits 1450 Hans Leroch bei der Übernahme des Stadlschreiberamtes, vierteljährlich mit den Salzlegern das Salz in den Stadeln zu besichtigen und zu überprüfen und für Abgänge einzu- stehen. Auch übernahm er die Verpflichtung, über alle Ein- und Ausgänge dem Abt Rechenschaft zu geben und darüber ein Register oder Raitbuch zu führen . 3 Im Stadlschreiberamt wurde auch die sogenannte Was- serbüchse verwahrt. Sie wird bereits 1431 erwähnt. Dies war eine verschlossene Kasse, in die jeder Fertiger für jedes Pfund Küfel im Beisein des Stadlschreibers zuerst 3 Pf., 4 dann nach 1563 8 Pf . 5 und nach 1656 gar 6-8 und mehr Kreu- ze r 6 zu geben hatte. Nach den Ref. Lib. 1524 hatten der Salz- amtmann und die Fertiger je einen Schlüssel zur Wasser- büchse. Nach den Ref. Lib. 1563 hatte auch der Stadlschrei- ber einen. Die Gelder wurden in erster Linie zur Instandhal- tung der Fahrtrinne von Stadl bis zur Donau verwendet. Fer- ner erhielt der Stadlschreiber daraus einen Teil der Besol- dung und der Abt von Lambach 2 Pfd. Pf. zur Erhaltung der Brücke am Stadl . 7 Allmählich wurde die Anzahl der Ausga- ben, die vom Stadlschreiber aus der Wasserbüchse zu de- cken waren, vergrößert. 1 Ref. Lib. 1524, fol. 223 v. 2 Ref. Lib. 1656, S. 493. 3 LStA Doc. mon. IV, Nr. 1805. 4 Ref. Lib. 1524, fol. 220 v. 5 Ref. Lib. 1563, fol. 211 r. 6 Ref. Lib. 1656, S. 487. 7 Ref. Lib. 1524, fol. 220 r.

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