Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 68 - der Mautberechnung in Gmunden den Fertigern abgezo- gen. 1 Dass dies eine Verlockung war, eine größere als die tatsächliche Menge anzugeben, ist leicht verständlich und wurde deshalb allen Beteiligten immer wieder streng verbo- ten. Sie sollten bei Leibes- und Lebensstrafe ehrlich und auf- richtig ihre Angaben machen. Bei Hochwasser geschah es oft, dass das Salz aus den Gletten am Wasser getragen werden musste, um vor Scha- den bewahrt zu bleiben, wobei es häufig zu Streitigkeiten zwischen den Fertigern und den Arbeitern kam. Der Stadl- schreiber hatte dafür zu sorgen, dass genügend Leute zur Verfügung standen, nicht etwa Kinder verwendet wurden, dass allen gleichmäßig geholfen und vor allem ein gerechter Lohn vereinbart wurde . 2 Alle wichtigen Vorgänge am Stadl sollten dem Stadl- schreiber bekannt sein. Es mussten ihm auch die Hüter, de- ren Aufgabe in der Bewachung der Naufahrten bestand, so- fort melden, wenn ihnen etwa bei Nacht eine Naufahrt ent- wendet und damit unbemerkt abgefahren wurde. Ihm oblag dann die Weitermeldung an den Salzamtmann und sofortige Veranlassung des Nötigen, um derselben wieder habhaft zu werden . 3 In den Akten fand sich kein derartiger Fall und es ist daher auch nicht feststellbar, ob solche Nachforschungen jemals von Erfolg waren. Ihm unterstanden auch die zwei übrigen Beamten am Stadl, die Leger, von denen später noch besonders gehan- delt werden soll. Sie hatten das Leeren der Zillen und das Übertragen des Salzes in die Gletten sowie nachher wieder in die Schiffe zu veranlassen und zu überwachen. Sie 1 Ref. Lib. 1524 fol. 221 v; Ref. Lib. 1563 fol. 211 v; Ref. Lib. 1656 S. 493 f. 2 Ref. Lib. 1563 fol. 212 v. 3 Ref. Lib. 1524 fol. 224 v.

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