Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 54 - zusammengezogen und dafür einer für das Hausruck- und einer für das Traunviertel eingerichtet . 1 Maximilian I. soll 20 Salzbereiter aufgestellt haben, gemeint sind wohl Salzberei- terknechte. Instruktionen und Mandate für die Salzbereiter sind von 1502, 1514 und 1526 erhalten. 1664 kam eine neue Instruktion heraus, nach der jeder Salzbereiter den Amtseid leisten musste und somit kaiserlicher Beamter war. Vier Fußknechte waren ihm unterstellt. Die Anzahl der Salzberei- ter wurde mehrmals erhöht. Bei Beschlagnahme von frem- dem Salz war noch 1524 das Ertränken angeordnet worden. 2 Nun musste das fremde Salz abgenommen werden, wobei dem Bereiter ein Viertel, den Knechten ebenfalls ein Viertel und dem Salzamt die Hälfte zugesprochen wurde. (Vorher hatte das Salzamt zwei Drittel bekommen). Das Land wurde in verschiedene Aufsichtsbezirke eingeteilt, in denen auch die verbotene Ausfuhr von Lebensmitteln sowie der Schleichhandel mit Tabak zu überwachen war. So wurden die Salzbereiter allmählich zu Überwachungsorganen des allgemeinen Finanz- und Mautdienstes, später zur Finanz- und Zollwache. An der Grenze war die Grenzkompanie mit Oberreitern, Korporälen und Fußknechten zur Bekämpfung des Schwärzertums aufgestellt. 3 Die Salzbereiter und Fuß- knechte hatten einen sehr schweren Dienst. Nicht selten kam es zu blutigen Zusammenstößen mit den Schwärzern, wobei die Bevölkerung und auch die Herrschaften oftmals zu deren Gunsten und gegen die staatlichen Organe Stellung nahmen. 1775 wurde ein neues Zollsystem eingeführt und die Grenzkompanie aufgelöst. An ihre Stelle trat die Kordon- Mannschaft (Zoll-, Tabak- u. Salzkordonisten). Diese war nicht mehr wie die Grenzkompanie vertraglich angestellt, 1 Schraml, Salinenwesen I, S. 347. 2 Ref. Lib. 1524 fol. 244. 3 Schraml, Salinenwesen II, S. 369

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