Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 53 - bringen lassen. Sein früher Tod machte diesem Projekt ein Ende. Die Bedeutung der goldenen Steige nahm immer mehr ab und mit der Verdrängung des salzburgischen und bayri- schen Salzes aus Böhmen durch Gmundner Salz ging der Salztransport auf die bereits erwähnten Handelswege durch das Mühlviertel über. Das Ausseer Salz, das hauptsächlich für die Versorgung der Steiermark, Kärntens und eines Teiles von Krain infrage kam, drang doch auch nach Ober- und Niederösterreich, von wo die Sämer Getreide als Gegenfracht in die steirischen Salz- und Erzgegenden mitnahmen. 1 Ende des 16. Jhds. war dieser Handel sehr beträchtlich, obwohl österreichischer- seits ein Salzaufschlag eingehoben wurde. 1750 wurden die Absatzgebiete des Gmundner und Ausseer Salzes abge- grenzt, wobei folgende Gebiete als zum Bezuge von Ausseer Salz berechtigt erklärt wurden: Spital am Pyhrn, Klaus, Kremsmünster, Losenstein, Gleink, Windischgarsten, Asch- bach, Molln, Neustift, Groß- und Kleinraming, Weyer, Gaf- lenz, Garsten. Diesen Orten wurde auch nur eine geringe Menge einzuführen erlaubt und diese nur auf der Straße über den Pyhrnpass und Altenmarkt. Da das fremde Salz vielfach billiger war als das Gmund- ner, kam es immer wieder zu Salzschmuggel. Um diesen zu bekämpfen, wurden die Salzbereiter (Ueberreiter, Salzüber- reiter) eingeführt. Diese gab es bereits vor 1432 . 2 Ihre Auf- gabe bestand darin, die ihnen zugewiesenen Straßen und Wege, auch außergewöhnliche Wege, nach Fuhrleuten und Sämern mit fremdem Salz zu durchsuchen. Sie hatten große Vollmachten und waren gut bewaffnet. Im 16. Jhd. gab es je einen für das Mühlviertel, das Machland und für das Land zu beiden Seiten der Traun. Die beiden Ersten wurden dann 1 Schraml, Salinenwesen I, S. 341 ff. 2 Krackowizer, II S. 366 f.

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