Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 51 - durfte. Damals waren eben die österreichischen Salzberg- werke noch nicht in der Lage, das fremde Salz vollständig zu verdrängen, obwohl ihre Produktion im starken Ansteigen war. Es kam zu einem erbitterten Konkurrenzkampf. 1597 wurde aber dieser Vertrag aufgehoben und von nun an beherrschte das österreichische Salz den böhmischenMarkt, was eine Blüte des Großkufenhandels zur Folge hatte, die allerdings nur kurze Zeit dauerte und bereits im 30-jährigen Krieg einen schweren Rückschlag erhielt. 1 1630 kam es zu Regensburg zu einem Ver- trag zwischen Bayern und Österreich, der Zollfragen und die Salzrechte der beiden Länder in Böhmen regelte. Der Spani- sche Erbfolgekrieg mit den Wiederlagen Bayerns löste diesen Vertrag und führte dazu, dass des Gmundner Salz wieder voll- ständig das böhmische Absatzgebiet beherrschte. Auch unter Leopold I. wurden einige scharfe Patente gegen den Handel mit fremdem Salz in Österreich erlassen . 2 Welchen Weg nahm das Salz aus Hallein und Schellenberg nach Böhmen? Es wurde die Salzach und den Inn abwärts nach Passau gebracht und von dort auf dem Landweg nach Böhmen befördert. Passau hatte bereits 1290 das Stapelrecht erhalten. 3 Die Passauer Maut, deren Einnahmen sehr stark vom Salz- handel beherrscht waren, konnte allerdings von Schärding durch Salzsteige über den Sauwald oder über Vilshofen durch den bayrischen Wald umgangen werden. 4 Hauptsächlich aber ging das Salz von Passau auf den "Goldenen Steigen" nach Böh- men. 5 Diese führten die Bezeichnung "golden" nach der Ein- träglichkeit des Handels auf ihnen. Früher hießen sie "gefreite Steige" . 6 1 Krackowizer II, S. 340 f; Schraml, Salinenwesen I, S. 335 ff. 2 Krackowizer II, S. 365. 3 Mayer, Mautregister, 2. Teil, S. 105. 4 Kriechbaum, S. 426. 5 Ebenda. Meßner, S. 98 ff. Leythäuser, S. 179 ff. Vgl. Beilage Nr. 3. 6 Meßner, S. 99.

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