Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 48 - Hofkirchen. Diesen war noch 1533 das Recht des Handels mit Halleiner und Schellenberger Salz bestätigt, 1 1544 aber dieses Recht wieder abgesprochen worden. 2 Ferner hatte Haslach anfangs eine gewisse Bedeutung für den Salzhandel mit Böh- men. 1744 übernahm die Stadt Gmunden den Transport von 14.000 Zentnerfassel von Gmunden bis Zizlau und Obermühl, von wo das Salz durch Fuhrleute nach Böhmen gebracht wurde . 3 Der Salztransport nach Böhmen war wegen der schlechten Straßenverhältnisse und der hohen Kosten der Straßenin- standhaltung immer problematisch gewesen. Um die Verbin- dung zu verbessern tauchte unter anderem der Plan eines Ka- nales auf, der die Moldau mit der Donau verbinden sollte. Stattdessen aber wandte man sich den Bau einer Eisenbahn zu . 4 1824 erhielt Franz Anton v. Gerstner ein Privileg zum Bau einer Eisenbahn nach Budweis. 1825 trat er dieses an die "k. k. priv. erste österr. Eisenbahngesellschaft" ab, bei der er der erste Bauführer war. Alle größeren Orte, auch Freistadt, lagen abseits der Strecke, da man der neuen Errungenschaft wenig Sympathie entgegenbrachte. Der ursprünglich geplante End- punkt Mauthausen wurde nun mit Linz vertauscht. Die Bahn hatte auf 6 Jahre ein Monopol für die Salzverfrachtung nach Böhmen erhalten. Gerstner trat dann zurück und seine Stelle übernahm Schönerer. 1832 war die Gesamtstrecke von Linz bis Budweis fertiggestellt. Bis 1872 wurde sie mittels Pferden betrieben. Das Salz wurde in offenen Güterwagen transpor- tiert, welche damals noch keine Federung kannten, weshalb Achsbrüche nicht selten waren. Die Transportdauer von Linz bis Budweis betrug anfangs 3 Tage, wurde aber dann verkürzt 1 Schraml, Salinenwesen I, S. 308. 2 Srbik, Studien, S. 163. 3 Schraml, Salzwege, S. 165. 4 Sames, S. 167 ff.

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